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Niedersachsen: Ministerin Daniela Behrens zieht Silvester-Bilanz


Jahreswechsel in Niedersachsen
Einsätze, Verletzte, Festnahmen: Ministerin zieht Silvester-Bilanz

Von t-online, dpa
02.01.2025Lesedauer: 2 Min.
Silvester in HannoverVergrößern des Bildes
Silvester in Hannover (Archivbild): Die Innenministerin zieht eine Bilanz zum Jahreswechsel. (Quelle: Michael Matthey/dpa/dpa-bilder)
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Auch in diesem Jahr war in Niedersachsen zu Silvester einiges los. Innenministerin Daniela Behrens bilanziert die Geschehnisse.

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hat nach der Silvesternacht eine gemischte Bilanz gezogen. "Wir mussten auch zu diesem Jahreswechsel leider erneut erleben, dass Einsatzkräfte unter anderem mit Böllern beworfen und teilweise leicht verletzt wurden", sagte die SPD-Politikerin.

Dank des entschiedenen Eingreifens der Polizei konnten die Täter in vielen Fällen identifiziert werden. Neun Menschen wurden festgenommen. "Jetzt müssen sie konsequent bestraft werden", forderte Behrens und fügte hinzu: "Wer Einsatzkräfte angreift, greift uns alle an und muss die Konsequenzen seines gesellschaftsfeindlichen Handelns deutlich zu spüren bekommen!"

Silvester-Statistik: Rund 1.200 Einsätze weniger als im Vorjahr

Der Jahreswechsel sei weitestgehend friedlich und störungsfrei verlaufen, dennoch war es eine einsatzintensive Nacht. Laut Innenministerium gab es insgesamt 1.527 Einsätze – rund 1.200 weniger als im Vorjahr. Behrens bezeichnete dies als Erfolg, der auf die gemeinsame Vorbereitung von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten zurückzuführen sei.

"Auch die Waffenverbotszonen in unseren Städten haben sich einmal mehr bewährt", betonte die Ministerin. Die Einhaltung dieser Zonen sei mit großem Aufwand und sehr stringent kontrolliert worden. Zudem lag ein Fokus auf der Überwachung der Feuerwerkverbotszonen. Landesweit wurden 55 Ermittlungsverfahren wegen Missachtung dieser Verbotszonen eingeleitet.

Video | Feuerwerksverbot: ein Pro & Kontra
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Quelle: t-online

Silvesternacht: Hand zerfetzt und vierjähriges Kind verletzt

Trotzdem verlief die Silvesternacht nicht überall reibungslos. In Seesen (Landkreis Goslar) warfen zwei Männer Böller auf eine Familie mit Kinderwagen, wobei die Mutter im Gesicht verletzt wurde. In Hannover verlor ein 14-Jähriger durch den "unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern" Teile seiner rechten Hand. In Hildesheim wurde ein vierjähriges Kind durch eine Rakete verletzt, die in der Bahnhofshalle gezündet wurde – der Täter konnte noch in der Nacht ermittelt werden.

Insgesamt waren laut Ministerium 2.093 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, von denen 16 leicht verletzt wurden; zehn Verletzungen gingen auf Gewalttaten zurück. Zwei Feuerwehrleute wurden ebenfalls verletzt, einer davon durch eine Gewalttat. Insgesamt wurden 619 Strafverfahren eingeleitet, unter anderem wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und Waffengesetz sowie wegen Sachbeschädigungen und Verkehrsdelikten.

AfD wirft Landesregierung Untätigkeit vor

Heftige Kritik kam aus der AfD-Landtagsfraktion: Der "Silvesterterror" werde zur traurigen Normalität, sagte der Innenpolitiker Stephan Bothe und kritisierte die Landesregierung für Untätigkeit. Die AfD fordert eine bessere Ausstattung der Polizei, schnellere Gerichtsverfahren für Täter sowie eine offene Diskussion über das Täter-Milieu.

Auch die CDU kritisierte die rot-grüne Landesregierung: Einsatzkräfte müssten besser geschützt werden, erklärte Abgeordneter André Bock und forderte den Einsatz von Kameratechnik wie Dashcams oder Bodycams zur Verhinderung von Übergriffen und Unterstützung bei Ermittlungen.

Nadja Weippert von den Grünen betonte: "Wir sind es den Einsatzkräften schuldig, ihren Schutz zu verstärken, die Strafverfolgung zu beschleunigen und intensive Nachbearbeitung schwieriger Einsätze sowie psychosoziale und rechtliche Beratungsmöglichkeiten auszuweiten." Besonders wichtig sei es zudem, die Ursachen für zunehmende Gewalt offen zu diskutieren und gesamtgesellschaftlich anzugehen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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