Hunderte Fälle in Niedersachsen So kann KI beim Lösen von Cold Cases helfen
Ermittler beschäftigen sich immer wieder mit ungelösten Mordfällen. Wie können neue Techniken bei der Aufklärung helfen?
In Niedersachsen warten 379 sogenannte Cold Cases auf Klärung. Es handelt sich dabei überwiegend um ungeklärte Tötungsdelikte (333) und Vermisstenfälle (45), in einem Fall sei die Sachlage laut Angaben des Innenministeriums nicht eindeutig zuzuordnen.
Der Fall der Göhrde-Morde, bei dem im Sommer 1989 zwei Paare im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg gewaltsam ums Leben kamen, gehört zu den bekanntesten Cold Cases. Nach den Göhrde-Morden beging der Hauptverdächtige, ein Friedhofsgärtner, im Jahr 1993 in Untersuchungshaft Suizid. Das Sachgebiet "Cold Case" der Lüneburger Polizei ermittelt aber seit 2017 wieder in dem Fall und prüft Hinweise auf einen mutmaßlichen Mittäter.
Denn nach Jahren der Ermittlungsarbeit ist die Technik inzwischen weit fortgeschritten: DNA-Analysen und Künstliche Intelligenz (KI) spielen eine immer größere Rolle, um auch ältere Fälle neu zu beleuchten.
Cold Cases: So kann KI helfen
Laut niedersächsischem Innenministerium können durch KI beispielsweise Gesichtsrekonstruktionen oder die Verarbeitung von Massendaten realisiert werden. Spracherkennung und die Analyse mobiler Kommunikation erweitern zudem das polizeiliche Werkzeug.
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Auch Kooperationen, etwa mit Hochschulen oder spezialisierten Behörden, sollen helfen. So prüft die Polizei Göttingen gemeinsam mit der Hochschule Mittweida Beweise in einem Fall aus den 2000er-Jahren neu. In Osnabrück arbeiten seit Kurzem pensionierte Ermittler, um ihr Expertenwissen bei der Lösung alter Fälle einzubringen.
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- Nachrichtenagentur dpa