"Rechtsradikale meinen, was sie sagen" Holocaust-Überlebender warnt im Landtag
Seine bewegende Rede erhielt anhaltenden Applaus: Im Niedersachsens Landtag hat ein Holocaust-Überlebender gefordert, die Worte der Rechtsradikalen ernst zu nehmen.
Der Holocaust-Überlebende Leon Weintraub hat im Landtag von Niedersachsen an Gäste und Abgeordnete appelliert, die Worte der Rechtsradikalen ernst zu nehmen. In einer Gedenkstunde für die Opfer der Novemberpogrome 1938 betonte der 98-Jährige: "Rechtsradikale meinen, was sie sagen. Bitte tut alles, um ihnen das Handwerk zu legen."
Weintraub, einer der wenigen Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, erklärte, er sehe es als seine Pflicht an, über die dunkle Zeit in der Geschichte zu berichten. Zum Abschluss seiner Rede überreichte er eine Biografie mit persönlicher Widmung an die AfD-Fraktion, in der Hoffnung auf "andere Gedankengänge". AfD-Fraktionschef Klaus Wichmann nahm das Buch entgegen.
Stehende Ovationen für Weintraub
Für seine bewegende Rede erhielt Weintraub anhaltenden Applaus von allen Fraktionen und Gästen. Unter den Zuhörern befanden sich Vertreter jüdischer Gemeinden in Niedersachsen sowie zahlreiche Schülerinnen und Schüler und Polizeianwärterinnen und -anwärter.
Landtagspräsidentin Hanna Naber mahnte: "Unsere moralische Pflicht kann sich nicht darauf beschränken, an dieser Gedenkstunde teilzunehmen und aufmerksam zuzuhören." Sie forderte ein ehrliches Gedenken und stellte die Frage nach der eigenen Menschlichkeit in den Vordergrund.
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- Nachrichtenagentur dpa