Diskussion über Nutzung Ziehen Studenten in den Telemoritz? Rat macht Ansage
Die Zukunft des Telemoritz ist noch immer ungewiss. Nun hat die Ratsmehrheit in Hannover Stellung bezogen.
Kultur oder Wohnraum: Derzeit liegen VW zwei Kaufangebote für den Telemoritz vor. Die Ratsmehrheit hat sich nun für eins der Angebote ausgesprochen. CDU, SPD und FDP haben in einem gemeinsamen Antrag verdeutlicht, dass sie die Wohnraum-Variante für zukunftsbeständiger halten. Diese Variante, so fordern die Parteien, solle die Stadt VW für den Verkauf empfehlen.
Nach dem aktuellen Kenntnisstand der Ratspolitik werde deutlich, "dass eine rein kulturelle Nutzung, die hauptsächlich durch den Verkauf von Tickets und Werbeflächen finanziert wird, auf Dauer nicht tragfähig sein wird", heißt es in der Begründung des Antrags. Die Abhängigkeit von Werbeeinnahmen berge ein finanzielles Risiko. Kulturellen Angebote könnten unterfinanziert bleiben.
Große Nachfrage nach kleinen Wohnungen
Damit spielen die Politikerinnen und Politiker auf das Projekt "Der Gute Turm" an. Initiator Daniel Pflieger will den ehemaligen Fernsehturm umbauen lassen, sodass er künftig für Konzerte und weitere Veranstaltungen genutzt werden kann. Gleichzeitig will er ihn als Werbefläche zur Verfügung stellen, "ähnlich ikonisch wie der Times Square". Unternehmen sollen auf den Turm projizierte Lichtgemälde buchen können. Doch das Konzept scheint die Ratsmehrheit nicht zu überzeugen.
Kleine Wohnungen seien dagegen besonders gefragt in Hannover. "Solche Wohnungen bieten nicht nur eine attraktive Option für Studierende, sondern tragen auch zur Belebung des Bahnhofareals bei", heißt es im Antrag.
Politik fordert "gesicherte Finanzierung" und "Expertise"
Der Telemoritz war 1959 für eine Standzeit von 60 bis 70 Jahre errichtet worden. Mittlerweile gilt er als Wahrzeichen der Stadt. Doch ein Gutachten legt nahe, dass die Standsicherheit langfristig nicht gegeben ist. Besonders die Winterzeit greife den Telemoritz demnach an – wenn Wasser in die Struktur eindringe und gefriere. Zunächst hieß es deshalb, der Turm müsse abgerissen werden.
Doch seitdem setzen sich einige Hannoveraner dafür ein, den Turm zu erhalten. Das findet auch die Politik unterstützenswert. Wichtig ist den Parteien jedoch eine "gesicherte Finanzierung sowie eine für Projekte dieser Größenordnung notwendige Expertise". Wie sich VW jedoch entscheidet, bleibt vorerst unklar.
- Drucksache vom 2. Oktober 2024
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