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DAK-Pflegereport 2024: Pflegenotstand in Niedersachsen durch Baby-Boomer


DAK-Pflegereport
Pflegekollaps in Niedersachsen: Baby-Boomer verschärfen Krise

Von t-online, nch

25.09.2024 - 12:51 UhrLesedauer: 2 Min.
Ausschnitt einer Pflegeperson und einer älteren pflegebedürftigen Person mit RollatorVergrößern des BildesPflege in Niedersachsen: Die Rente der Baby-Boomer wird die Personalnot in der Pflege im Bundesland Niedersachsen verschärfen. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/DAVID HERRAEZ CALZADA)

Die Baby-Boomer gehen bald in Rente. Das bedeutet, dass sich die Personalnot in der Pflege massiv verschärft. Auch für das Land Niedersachsen hat das Folgen.

Die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) hat ihren Pflegereport 2024 veröffentlicht. Mit dem Titel "Die Baby-Boomer und die Zukunft der Pflege – Beruflich Pflegende im Fokus" weist die DAK auf eine Problematik hin, auf die sich der Bereich Pflege vorbereiten muss.

Die Kinder der Jahrgänge 1957 bis 1968 gehen in Rente und mit ihnen viele Leistungsträger der beruflichen Pflege. Die größte Gruppe der Pflegekräfte in Deutschland war im Juni 2023 im Durchschnitt 57 Jahre alt. Ehemalige Pfleger können schon bald selbst pflegebedürftig werden. Auch in Niedersachsen spitzt sich die Situation zu.

Niedersachsen braucht Pflegekräfte

Insgesamt arbeiteten im vergangenen Jahr 109.537 Menschen in der Pflege in Niedersachsen. Laut Pflegereport liegt der Anteil der Pflegenden ab 55 Jahren bei 22,1 Prozent. Das bedeutet, dass in den kommenden zehn Jahren jede fünfte Pflegekraft Niedersachsens ersetzt werden muss.

Das ist etwas mehr als im bundesweiten Durchschnitt, der bei 21,9 Prozent liegt. Niedersachsens DAK-Landeschef Dirk Vennekold sieht "keine Entlastung für die Pflegenden und keine Reserven für den demografischen Wandel", wie er der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sagte.

Personalbedarf und steigende Kosten

Eine der größten Herausforderungen ist der stetig steigende Personalbedarf. Für 2025 werden den Angaben des Pflegereports zufolge rund 900 Renteneintritte erwartet, denen etwa 3.600 Berufseinsteiger gegenüberstehen.

Eine weitere Herausforderung ist die Finanzierung der Pflege. Im Pflegereport wird zur Veranschaulichung eine Studie des wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zitiert. In dieser Studie wird erwartet, dass die Kosten pro Pflegeversicherten von 2020 bis 2040 um 90 Prozent steigen werden.

Und was nun?

Als "Good Practice" im Land Niedersachsen wird im Report die Emder Pflegegenossenschaft für Ostfriesland eG beschrieben. Es handelt sich um einen Zusammenschluss von pflegebedürftigen Menschen, Ehrenamtlichen und Pflegekräften, die selbstbestimmt die Erbringung sozialpflegerischer und medizinischer Leistungen sowie weiterer Unterstützungsangebote organisieren.

In der letzten Legislaturperiode wurde außerdem die konzertierte Aktion Pflege des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung initiiert. In der Aktion geht es darum, die Arbeitsbedingungen von beruflich Pflegenden zu verbessern, sie zu entlasten und die pflegerische Ausbildung zu stärken.

Doch das reicht schon lange nicht mehr aus, wie aus dem diesjährigen Report hervorgegangen sein sollte. Dirk Vennekold fordert deshalb eine "grundlegende Reform der Pflegeversicherung."

Verwendete Quellen
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