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Hannover: 96-Fans rebellieren gegen Derby-Auflagen in Braunschweig


"Entgegen allen Rivalitäten"
96-Fans rebellieren gegen harte Derby-Auflagen

Von t-online, pas

Aktualisiert am 18.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Fans beim Derby Eintracht Braunschweig gegen Hannover 96Vergrößern des Bildes
Braunschweig gegen Hannover (Archivbild): Beim nächsten Niedersachsenderby sind nur 60 Prozent der Gästefans erlaubt. (Quelle: Swen Pförtner/dpa/dpa-bilder)

Die Fanszene von Hannover 96 lehnt die neuen Auflagen für das Niedersachsenderby ab und kritisiert das eingeschränkte Gästekontingent. Nun wollen sie das Spiel boykottieren.

Die organisierte Fanszene von Hannover 96 lehnt die Auflagen des niedersächsischen Innenministeriums für das Niedersachsenderby am 6. Oktober 2024 in Braunschweig ab. Eine entsprechende Erklärung veröffentlichten die Fans am Mittwoch auf der Szene-Website "Hannovereint". Darin sprechen sie von einer "einseitigen innenpolitischen Debatte" unter Innenministerin Daniela Behrens (SPD), die ohne ausreichende Beteiligung der aktiven Fanszene geführt worden sei.

Nun wollen die Fans das Spiel offenbar boykottiere: "In einer über Monate von Populismus geprägten einseitigen Debatte der Innenpolitik, federführend durch Innenministerin Daniela Behrens, wird dieses Derby ohne die aktive Fanszene von Hannover 96 stattfinden.", heißt es in dem Statement.

Das Innenministerium hat zuvor ein Maßnahmenpaket gegen unterschiedliche Einschätzungen von Fanprojekten, Vereinen und örtlichen Polizeibehörden durchgesetzt. Das beinhaltet eine Reduzierung des Gästekontingents um 40 Prozent auf rund 1.200 Karten, was deutlich unter der üblichen 10-Prozent-Regel für Gästefans liegt. Zudem wurde die Mitnahme von Fanutensilien für Choreographien untersagt.

Niedersachsenderby gilt als Hochrisikospiel

Daniela Behrens hatte zuvor angekündigt, dass das Derby auf jeden Fall als Hochrisikospiel eingestuft werde. Sie verwies auf die Vorfälle der vergangenen Saison, bei denen es unter anderem durch den Einsatz von Pyrotechnik und Vandalismus zu mehreren Verletzten gekommen war. Um weitere Ausschreitungen zu verhindern, wurden neben der Reduzierung der Gästefans umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen beschlossen, darunter eine verstärkte Videoüberwachung und intensivere Einlasskontrollen. Mehr dazu lesen Sie hier.

 
 
 
 
 
 
 

Fanszene von Hannover 96 fordert Mitsprache

Die Fanszene von Hannover 96 betrachtet diese Maßnahmen als erheblichen Eingriff in die Fankultur. In ihrer Erklärung betonen die Fans, dass sie sich "entgegen allen Rivalitäten innerhalb des Austauschs mit Hannover 96 für das Rückspiel bereits jetzt für eine Zulassung von Choreomaterialien und die Gewährung eines Gästekontingents von 10 Prozent einsetzen" werden.

Eintracht Braunschweig erklärte sich bereit, die Maßnahmen des Innenministeriums umzusetzen und damit den Ausschluss von Gästefans abzuwenden. Eintracht-Präsidentin Nicole Kumpis äußerte Verständnis für die Initiative gegen Gewalt und Vandalismus beim Fußball, lehnte jedoch eine Kollektivbestrafung durch einen vollständigen Ausschluss der Gästefans ab. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass beim Rückspiel in Hannover ebenfalls Gästefans zugelassen werden.

Die organisierte Fanszene kündigte unterdessen alternative Aktionen zum Spieltag an und will über mögliche Treffen, Demonstrationen und ein alternatives Programm zu gegebener Zeit informieren.

Verwendete Quellen
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