Laut Umfrage Jeder Zweite fühlt sich in der Innenstadt nicht sicher
Wer abends über den Raschplatz läuft oder am Steintor vorbei, hat nicht immer ein gutes Gefühl dabei. Auch an anderen Orten fühlen sich viele Hannoveraner unsicher, wie eine Umfrage zeigt.
Die Einwohner von Hannover fühlen sich nicht mehr so sicher in ihrer Stadt wie noch vor fünf Jahren. Das geht aus einer repräsentativen Befragung der Stadtverwaltung hervor. Die Ergebnisse zur erlebten Sicherheit fallen im Vergleich zu 2018 zum Teil deutlich schlechter aus, heißt es in einer Pressemitteilung.
Rund 62 Prozent der Befragten fühlen sich demnach tagsüber in Hannover "sehr sicher" oder "sicher". Bei der ersten Befragung im Jahr 2018 gaben dies noch rund 80 Prozent an. Im eigenen Stadtteil ist das Sicherheitsempfinden etwas höher (77 Prozent; 2018: 85 Prozent). In der Innenstadt hingegen fühlt sich nicht einmal jeder Zweite sicher (42 Prozent; 2018: 66 Prozent). Die Werte für abends und nachts sind noch niederiger.
Als Gründe für ein Unsicherheitsgefühl in bestimmten Gegenden wurden besonders oft gewaltbereite Jugendliche (40 Prozent), Straßenkriminalität (37 Prozent) und gewaltbereite Erwachsene (26 Prozent) genannt.
Viele Frauen meiden bestimmte Orte in Hannover
Zudem fühlen sich laut der Umfrage Frauen insgesamt deutlich unsicherer in der Stadt als Männer, besonders abends und nachts. Viele der weiblichen Befragten meiden deshalb bestimmte Orte – etwa Parks und Grünanlagen, Parkhäuser (jeweils etwa jede zweite Befragte) und Unterführungen (mehr als jede dritte). Bei den männlichen Befragten fällt der Anteil deutlich geringer aus. Eine große Mehrheit befürwortet außerdem eine erhöhte Präsenz von städtischem Ordnungsdienst und Polizei.
Die Befragung wurde Ende 2023 durchgeführt. 1.349 Personen nahmen daran teil. Es handelte sich um eine Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermelderegister. Schon im März 2018 wurden 1.739 Einwohner zu den Thema Sicherheit befragt. Dies geschah im Rahmen des sogenannten Bürger*innen-Panels, welches ebenfalls auf einer Zufallsstichprobe aus dem Einwohnermelderegister basierte. Die Teilnehmenden hatten sich hierbei allerdings dazu bereit erklärt, über einen längeren Zeitraum an mehreren Befragungen zu unterschiedlichen stadtpolitischen Themen teilzunehmen. Dies gilt es beim Vergleich der Daten zu berücksichtigen, ebenso wie die unterschiedliche Jahreszeit der beiden Befragungen.
Diese Maßnahmen will die Stadt ergreifen
Die Verwaltung der Stadt will nun auf die Ergebnisse der Umfrage reagieren. Um die Sicherheit zu erhöhen, will sie die kommunale Kriminalprävention stärken, Ordnungs- und Verkehrsaußendienst neu ausrichten, Awareness-Scouts einsetzen und die Waffenverbotszonen ausweiten. Zudem ist eine Sicherheitspartnerschaft mit der Polizeidirektion angedacht.
- Pressemitteilung der Stadt Hannover (per E-Mail)
- Ergebnisse der Umfrage Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum 2023