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Mehrwertsteuer steigt: "11a" aus Hannover macht dicht – Wirt protestiert


Mehrwertsteuer steigt
Wirt macht Laden vorerst dicht – aus Protest

Von t-online, nh

19.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Gastronom verschränkt die Arme (Symbolfoto): In Hannover geht ein bekannter Wirt in den Streik. (Quelle: Monkey Business/imago-images-bilder)
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Die Gastronomie leidet. Unter Personalmangel, hohen Kosten – und bald auch noch der steigenden Mehrwertsteuer. Wirt Christoph Elbert geht deshalb in den Streik.

Schon bald steigt die Mehrwertsteuer in der Gastronomie. Bei vielen Betreibern von Restaurants werden so existenzielle Ängste verstärkt. Ein Wirt aus Hannover reagiert jetzt auf steigende Kosten, Mehrwertsteuererhöhung und Personalmangel: Drei Monate lang macht das "11a" am Küchengarten dicht. Bereits im Januar sollen die Türen des Lokals vorerst schließen. Der Laden streikt.

Christoph Elbert erklärt diese Entscheidung im Gespräch mit t-online so: "Es ist gewissermaßen ein hybrider Streik." Er reagiere auf ein Bündel von Problemen, denen er als Restaurantbetreiber gegenüberstehe. "Die Gastronomie steckt in der Krise", resümiert er. Durch die Steuererhöhung werde sie bestärkt.

Dehoga: Steuererhöhung ist eine "Katastrophe mit fatalen Folgen"

Eine Pleitewelle befürchten derzeit zahlreiche Gastronomen, weil die Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants und Cafés im kommenden Jahr auf 19 Prozent steigt. So entschied die Ampelkoalition. Der Gaststättenverband Dehoga hat daraufhin Alarm geschlagen. Die Erhöhung der Steuer "wäre eine Katastrophe für die Betriebe und würde zu einem Preisschock für die Gäste führen – mit fatalen Folgen", heißt es auf der Website.

Das kleine Lokal im Szeneviertel Linden soll vor dieser Katastrophe bewahrt werden. Das "11a" boomt vor allem in den Sommermonaten – dann, wenn der Außenbereich zum Verzehren der originellen Hausmannskost genutzt werden kann. Die Wintermonate werden also auch taktisch genutzt, um zu pausieren. "Es wäre finanziell voraussichtlich gar nicht anders möglich", sagt Elbert. Mit seinen Mitarbeitern habe er individuelle Lösungen gefunden, erläutert er gegenüber der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung".

"Ich appelliere an meine Kollegen"

Der Gastronom hat jüngst viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sprach er über sinkendes Trinkgeld, die Zukunft der deutschen Gastronomie und wie sie ihre eigene Krise mitverschuldet habe. Etwa durch schlechte Bezahlung der Mitarbeiter. Dass er sich einen Wandel in der Branche wünscht, hat er schon oft kommuniziert.

Im Gespräch mit t-online hört man die Emotionalität in seiner Stimme, als er sagt: "Ich appelliere an meine Kollegen: Werdet kreativ im Umgang mit der Krise." Es brauche neue Wege, um die Restaurants an die jetzige Zeit und die neuen Herausforderungen anzupassen. "Ich drücke uns die Daumen, dass wir das gemeinsam schaffen."

Verwendete Quellen
  • Telefonische Anfrage bei Christoph Elbert
  • haz.de: "Protest gegen Mehrwertsteuererhöhung: Wirt Christoph Elbert schließt Restaurant '11a' für drei Monate"
  • 11a-restaurant.de: Speisekarte
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