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Kindesentziehung in Hannover: Mutter versteckt sich mit Tochter vor Behörden


Vater hat alleiniges Sorgerecht
Kindesentziehung: Mutter ist mit Tochter in Hannover untergetaucht

Von t-online, cch

21.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Sorgerechtsstreit (Symbolbild): Eine Mutter verweigert die Herausgabe ihrer Tochter an deren Vater.Vergrößern des Bildes
Sorgerechtsstreit (Symbolbild): Eine Mutter verweigert die Herausgabe ihrer Tochter an deren Vater. (Quelle: imagebroker/imago-images-bilder)
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Seit zwei Jahren lebt ein Mädchen bei seiner Mutter – obwohl der Vater das Sorgerecht hat. Die Frau verweigert die Herausgabe des gemeinsamen Kindes.

Wenn Eltern sich trennen, wählen sie für den Umgang mit ihren Kindern manchmal das Wechselmodell. Bei diesem leben die Kinder, meist wochenweise, abwechselnd bei der Mutter und dem Vater. Das klappt allerdings nicht immer, wie auch ein Fall aus Hannover zeigt.

Bei diesem ist der Streit um die Kinder mittlerweile eskaliert: Bereits seit zwei Jahren lebt eine der zwei Töchter unerlaubterweise bei ihrer Mutter statt bei ihrem Vater. Die Mutter ist mit ihr inzwischen untergetaucht, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) berichtet.

Abgesprochen war das Wechselmodell

Demnach haben die betroffene Mutter und der Vater zwei gemeinsame Kinder, sie trennten sich 2018. 2019 vereinbarten sie, die Kinder im Wechsel zu betreuen. Das wurde auch vom Familiengericht rechtlich bindend festgelegt. Schnell gab es Probleme. Die Mutter gab an, dass die zwei Töchter nicht in den Haushalt des Vaters wechseln wollten, sich weigerten. Deshalb behielt sie die Mädchen bei sich.

Es kam zu mehreren Vollstreckungen der verweigerten Herausgabe der Mädchen – in der Wohnung der Mutter, aber auch in der Schule der Töchter. Das Oberlandesgericht Celle übertrug dem Vater später das alleinige Sorgerecht für seine beiden Töchter. Die beiden Mädchen kamen zu ihm. Die Jüngere lebt seitdem in seinem Haushalt.

Die Ältere, heute elf Jahre alt, ist seit Juni 2021 wieder bei ihrer Mutter – aber illegal. Laut eines Berichts einer Polizeioberkommissarin von 2021 entstehe im Gespräch mit dem Mädchen der Eindruck, dass es im Vorfeld manipuliert und instrumentalisiert wurde. Laut Angaben des Gerichts besucht das Mädchen keine Schule mehr und wird nicht an den Vater übergeben.

36-jährige Mutter muss in Haft

Das Oberlandesgericht Celle ordnete Ende Januar 2023 gegen die mittlerweile 36-jährige Mutter 30 Tage Ordnungshaft an. Eine solche Strafe werde laut Gericht ausgesprochen, wenn ein Ordnungsgeld keinen Erfolg verspricht. Im vorliegenden Fall handele es sich um eine Sanktion, weil die Mutter das Kind nicht dem Vater übergeben habe.

Die Haft ist die Mutter bisher nicht angetreten. Laut Bericht der "HAZ" sei sie untergetaucht, sie verstecke sich und ihr Kind vor den Behörden. Die Ordnungshaft müsse die 36-Jährige auch dann verbüßen, wenn sie das Kind nun zum Vater bringen würde. Zudem, so heißt es in dem Bericht weiter, dürfte sie ihre Tochter nach einer Rückgabe zwei Jahre lang nicht sehen.

Verwendete Quellen
  • haz.de: "Seit zwei Jahren auf der Flucht: Eine Mutter aus Hannover ist mit ihrer Tochter untergetaucht"
  • Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS): Oberlandesgericht CelleBeschluss vom 31.01.2023
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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