Notdienst gewährleistet Niedersächsische Krankenhaus-Ärzte streiken am Dienstag
Der Marburger Bund hat zum Streik aufgerufen: An kommunalen Kliniken in Niedersachsen herrscht am Dienstag nur Notbetrieb.
Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken in Niedersachsen sollen sich am heutigen Dienstag an einem ganztägigen Warnstreik beteiligen. Der Marburger Bund, nach eigenen Angaben Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft, hat dazu bundesweit aufgerufen.
Von der befristeten Arbeitsniederlegung betroffen sind rund 40 kommunale Krankenhäuser, auch das Klinikum Region Hannover (KRH). In anderen Bundesländern streiken die Mediziner ebenfalls. Zu einer zentralen Streikkundgebung auf dem Römerberg in Frankfurt am Main werden mehrere Tausend Ärztinnen und Ärzte erwartet.
Der Warnstreik bedeute nicht, dass Menschen in Notfällen auf sich allein gestellt seien, sagte eine Sprecherin des Landesverbands Niedersachsen des Marburger Bundes. "Es ist ein Notdienst gewährleistet." Planbare Eingriffe und Untersuchungen hingegen werden zum Teil verschoben, es kann auch zu Verzögerungen kommen.
Streik an Kliniken: Das fordert der Marburger Bund
Bundesweit fordert der Marburger Bund von den Arbeitgebern für die Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken einen Inflationsausgleich sowie eine einheitliche Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Beides soll rückwirkend für den 1. Januar 2023 umgesetzt werden. Laut Marburger Bund wird bundesweit für rund 55.000 Ärzte verhandelt. Die Arbeitgeber sprechen von rund 60.000 Betroffenen.
Die nächste Verhandlungsrunde mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) ist für den 22. Mai geplant. Die VKA kritisierte die Warnstreiks in einer Mitteilung. Diese würden die Krankenhäuser, Patientinnen und Patienten belasten.
Da die Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) vom Land betrieben wird, wird hier am Dienstag nicht gestreikt.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- marburger-bund.de: Pressemitteilung vom 08.05.2023
- Eigene Recherche