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Braunlage im Harz: Luchs spaziert durch den Kurpark


Auf Futtersuche?
Junger Luchs auf Streifzug durch Stadt

Von t-online, pas

19.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Nordluchs streift über eine Wiese (Archivbild): Dem Harzer Ort Braunlage hat ein Luchs einen Besuch abgestattet.Vergrößern des Bildes
Ein Nordluchs streift über eine Wiese (Archivbild): Dem Harzer Ort Braunlage hat ein Luchs einen Besuch abgestattet. (Quelle: Martin Wagner/imago-images-bilder)

Am Dienstagabend haben mehrere Menschen in Braunlage (Harz) den Notruf gewählt: Eine Raubkatze spazierte durch die Kleinstadt.

Ein junger Luchs ist offenbar friedlich durch den Harz-Ort Braunlage gestreunt. Am Dienstagabend gingen bei der Notrufzentrale in Braunschweig mehrere Hinweise ein, nachdem das Tier dabei gesichtet wurde, wie es durch den Kurpark der Oberharzer Kleinstadt strich. Den Wildkatzen sollte man jedoch nicht zu nahezukommen, warnte die Polizei am Mittwoch. In den vergangenen Monaten kam es bereits häufiger zu Begegnungen mit Luchsen und vereinzelt auch Tierrissen durch die Wildkatze.

Gefährdet wurde den Angaben nach niemand. Solange ein Luchs in der Nähe unterwegs sei, sollten Haustiere, insbesondere Kleintiere, jedoch besonders beaufsichtigt und Hunde an der Leine geführt werden, empfahl der Luchsexperte des Nationalparks Harz, Ole Anders. Er war selbst an der Wiederansiedlung des Tieres im Harz beteiligt. Wenn Bewohner einen Luchs sehen, sollen sie sich bei der Polizei oder Ole Anders melden. Generell gehe von dem Tier – anders als beim Wolf – nur eine geringe Gefahr für Menschen und deren Nutztiere aus.

Womöglich führte den Luchs Futterknappheit in die Kleinstadt, so ein Polizeisprecher auf t-online-Nachfrage. Die Polizei hofft daher auf Hinweise, um das Raubtier einfangen und an einem anderen Ort im Nationalpark wieder aussetzen zu können. Dies solle in Kooperation mit Luchsexperten Anders geschehen – sofern das Tier wieder auftaucht.

Luchse im Harz: Ein bedrohter Räuber

In Deutschland ist der Luchs stark gefährdet und steht auf der "Roten Liste" bedrohter Tierarten und wird in der europäischen Fauna-Flora-Habitatrichtlinie aufgeführt. Deutschland hat die Verpflichtung, den Luchs zu schützen und Schutzgebiete auszuweisen. Die "Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt" der Bundesregierung plante, den Luchs bis 2020 in den Mittelgebirgen und bayerischen Alpen wieder heimisch zu machen, was jedoch bisher nicht erreicht wurde.

Vom Luchs geht nur eine geringe Gefahr für Menschen aus. Vielmehr spielen die Raubkatzen mit den markanten Pinselohren eine wichtige Rolle im Ökosystem und helfen bei der Regulierung des Wildbestands. Obwohl sie streng geschützt sind, kommt es immer wieder zu gezielten Tötungen durch Menschen.

Luchs in Braunlage: Polizei warnt und sucht Hinweise

Wer den Luchs sieht, sollte jedoch möglichst fortlaufend Distanz wahren und umgehend die Polizei in Braunlage unter 05520-93260 oder Ole Anders unter der Mobilfunknummer 0170-2061123 verständigen.

Verwendete Quellen
  • bunt.de: Gefahren für den Luchs: Verkehr, Jagd, Krankheit
  • presseportal.de: Mitteilung der Polizeiinspektion Goslar vom 19. April 2023
  • Telefonat mit der Pressestelle der Polizeiinspektion Goslar
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