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CDU will Thema Prostitution im Lehrplan verankern


Vorschlag aus Niedersachsen
CDU will Thema Prostitution im Lehrplan verankern

Von t-online, stk

Aktualisiert am 28.01.2023Lesedauer: 2 Min.
Freudenzimmer mit Herzen und Schriftzug "Princess" (Symbolfoto): Denkbar wäre laut CDU, das Thema im Schulfach "Gesundheit und Soziales" zu verankern.Vergrößern des Bildes
Freudenzimmer mit Herzen und Schriftzug "Princess" (Symbolfoto): Denkbar wäre laut CDU, Aufklärung über Prostitution im Schulfach "Gesundheit und Soziales" zu verankern. (Quelle: Chris Emil Janssen via www.imago-images.de)
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Kommen Prostituierte bald in niedersächsische Klassenzimmer? Geht es nach der CDU, sollte das Thema schleunigst auf den Stundenplan.

Die CDU Niedersachsen hat bei einem Parteitag einen Vorschlag verabschiedet, nach dem das Thema Sexarbeit in die Lehrpläne ab der fünften Klasse und an Berufsschulen aufgenommen werden soll. Das geht aus dem Parteitagsbuch 2023 der Christdemokraten hervor. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.

Im Antrag heißt es unter anderem, dass "das Thema Prostitution und seine gesellschaftspolitischen Auswirkungen besonders zu berücksichtigen" seien und Eingang in die Lehrpläne finden solle. Denkbar wäre laut CDU, die Inhalte in die Fächer "Gesundheit und Soziales" beziehungsweise "Politik" zu integrieren.

Schüler sollen "Abwerbeversuche" durchschauen lernen

Ziel sei dabei unter anderem, so das Parteitagsbuch im Abschnitt "Nummer 40 - Thema Prostitution im SEK I und SEK II", zu vermitteln, "wie es den meisten Frauen in der Prostitution ergeht, damit die Schülerinnen und Schüler die Hintergründe des Menschenhandels und die Bedingungen, unter denen sich Frauen prostituieren, kennen". Zudem könne so gewährleistet werden, dass Schülerinnen "Abwerbeversuche durch die sogenannte Loverboymethode durchschauen und nicht zum Opfer werden".

Der Antrag stammt laut "Bild" von der Frauen-Union im Kreisverband Braunschweig. Dessen Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Carsten Müller machte deutlich, dass es wichtig sei, dass das Thema im Unterricht behandelt werde. Denn: Im Antrag, der laut CDU mit Änderungen angenommen wurde, heißt es weiter: "Die Mehrheit der Prostituierten hat nichts mit den Frauen zu tun, die man im Fernsehen in Talkshows sieht und die erzählen, dass sie das freiwillig und gerne tun."

"Längst überholtes Geschlechterverständnis"

Viele der Frauen, die in Deutschland zur Sexarbeit gezwungen würden, stammten laut Vorlage zu 90 Prozent "aus sogenannten Armutsländern, wie z.B. Rumänien, Bulgarien, Nigeria, Thailand". Ein Großteil von ihnen könne kaum Deutsch und habe deshalb massive Probleme, sich von Freiern abzugrenzen. Die Frauen würden im Durchschnitt alle sechs Wochen "in andere Bordelle gebracht und wissen oft nicht, wo sie sich befinden".

All diese Umstände sprächen gegen die im Grundgesetz festgelegte unantastbare Menschenwürde und die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Prostitution vermittle laut CDU "ein längst überholtes Geschlechterverständnis, indem ein Mann eine Frau käuflich erwerben kann". Damit das Grundgesetz "auch unsere Lebenswirklichkeit durchdringt, ist es wichtig, darüber bereits in der Schule aufzuklären", heißt es abschließend.

Grundsätzlich, so ein Sprecher des Kultusministeriums zu "Bild", sei es bereits jetzt möglich, dass Lehrer das Thema Prostitution im Klassenzimmer aufgreifen. Jedoch sei dies bislang nicht verpflichtend.

Verwendete Quellen
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