Niedersachsen vor Landtagswahlen Politikwissenschaftler: Darum bleibt Stephan Weil Ministerpräsident
Im Oktober wählt Niedersachsen einen neuen Landtag. Politikwissenschaftler Philipp Köker von der Leibniz-Uni Hannover glaubt an ein weiteres Weil-Kabinett.
Ein schwarz-grünes Regierungsbündnis wie jüngst in anderen Bundesländern hält ein Politikwissenschaftler nach der Landtagswahl in Niedersachsen für eher unwahrscheinlich. "Die Grünen sind in Niedersachsen im Vergleich zu anderen Landesverbänden etwas weiter links. Daher dürfte ein Bündnis mit der CDU deutlich schwieriger sein als etwa in Nordrhein-Westfalen, weil es weniger Überschneidungen gibt", sagte Philipp Köker, Politikwissenschaftler an der Universität Hannover, der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.
Rund zwei Monate vor der Landtagswahl sprach Köker von einer interessanten Ausgangslage. In Schleswig-Holstein und NRW habe die CDU zuletzt starke Zugewinne verzeichnen können. "Dort war die Ausgangslage aber eine andere mit dem jeweiligen Amtsinhaber. Stephan Weil (SPD) ist ein sehr beliebter Amtsinhaber. Für den kleineren Partner in einer Koalition ist es oftmals schwerer, inhaltlich zu punkten. Zudem ist Spitzenkandidat Althusmann nicht so beliebt wie Weil."
"Sehe Weil generell vorne"
Generell rechnet der Politikwissenschaftler Ministerpräsident Weil bessere Chancen aus als seinem CDU-Herausforderer Bernd Althusmann. Weil sei kürzlich sehr stark in den Vordergrund getreten in der Debatte mit CSU-Chef Markus Söder über Gasfracking in Niedersachsen.
"Althusmann könnte hingegen als Wirtschaftsminister mit dem derzeit sehr gefragten Thema Preiserhöhungen punkten. Aber generell sehe ich Weil vorne." Bei den Zustimmungswerten der CDU von rund 28 Prozent sei zudem langsam eine Grenze erreicht.
- Nachrichtenagentur dpa