Umwelt BUND fordert mehr Schutz für Moore und Wälder
Die Umweltorganisation BUND Niedersachsen fordert von der Landespolitik einen besseren Schutz der Moore, Wälder und Meere. Die Renaturierung dieser Lebensräume müsse eine deutlich höhere Priorität bekommen, sagte Landesgeschäftsführerin Susanne Gerstner am Sonntag zum weltweit begangenen Tag der Umwelt. Intakte und naturnahe Wälder, Moore und Flussauen seien nicht nur bedeutende Lebensräume für Pflanzen und Tiere, sondern auch natürliche Speicher für klimaschädliche Treibhausgase. In Niedersachsen sind etwa 14 Prozent der Landesfläche Moore.
"Die Wiedervernässung von Mooren muss sofort und wirksam voran gebracht werden, der Torfabbau ist dringend zu stoppen", sagte Gerstner. Im Landeswald solle Ökologie Vorrang vor wirtschaftlichen Zielen bekommen. "Der ausschließliche Anbau heimischer Baumarten gehört ebenso dazu wie der Verzicht auf Pestizide im Wald." Fließgewässer sollten wieder "zu lebendigen Flüssen mit intakten Auen entwickelt werden, die in der Lage sind, auch stärkere Hochwasser aufzunehmen".
Nach BUND-Angaben sind 90 Prozent der Moore im Land entwässert und abgetorft worden und werden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Dabei seien sie wichtige Kohlenstoffspeicher. Auch bei Gewässern sei der Großteil der natürlichen Überschwemmungsräume über die Jahrhunderte in Siedlungsflächen oder Ackerland umgewandelt worden. Der BUND sprach sich auch gegen den weiteren Ausbau der Flüsse Weser und Ems aus. Die Bundesregierung und die Länder haben 2021 eine nationale Moorschutzstrategie vereinbart.