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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hessisches Innenministerium Zahl der Kinderpornografie-Straftaten steigt drastisch
In Hessen ist laut Innenministerium in 2021 die Anzahl der Straftaten im Bereich Kinder- und Jugendpornografie stark gewachsen. Die Polizei registrierte einen Anstieg um 86 Prozent.
Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des hessischen Innenministeriums insgesamt 7.333 Sexualstraftaten registriert worden. Dies entspricht eine Steigerung um 31,1 Prozent gegenüber 2020. Der Anteil der aufgeklärten Fälle liegt mit rund 88,2 Prozent auf einem ähnlich hohen Niveau wie im Vorjahr (86,7 Prozent).
Zugleich zeigt eine Sonderauswertung der hessischen Polizei, dass 2021 insgesamt 3.149 Straftaten im Bereich der Kinder- und Jugendpornografie festgestellt wurden. Gegenüber dem Vorjahr entspreche das einer Steigerung von 86,1 Prozent. Trotz dieses deutlichen Anstiegs konnten die Fälle zu 96,1 Prozent aufgeklärt werden.
Die Polizei habe im Bereich der Kinder- und Jugendpornografie im Jahr 2021 rund 1.545 Tatverdächtige ermittelt, die unter 21 Jahre alt sind. Der Anteil dieser Altersgruppe an allen Tatverdächtigen betrage rund 51,5 Prozent, heißt es weiter.
Innenminister Beuth: "Kampf gegen Kindesmissbrauch hat höchste Priorität"
"Der Kampf gegen sexuellen Missbrauch sowie gegen die Verbreitung von Kinderpornografie hat in Hessen höchste Priorität", sagte Innenminister Peter Beuth (CDU).
Dafür wurde von der hessischen Polizei eine Ermittlungsgruppe gegründet, die "BAO Fokus" ("Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und Sexuellen Missbrauch von Kindern"). Seit Oktober 2010 bündelt sie hessenweit die polizeilichen Maßnahmen im Bereich der Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen. Sie ist im Hessischen Landeskriminalamt angesiedelt.
Die BAO Fokus habe seitdem hessenweit mehr als 1.700 Durchsuchungen durchgeführt, 22 Haftbefehle vollstreckt und über 29.000 Datenträger sichergestellt..
Schlagzeilen hatten zuletzt Razzien im September 2021 in ganz Hessen gemacht: Im Rahmen der BAO Fokus wurde gegen 35 Männer ermittelt. Sie wurden verdächtigt, pornografische Inhalte im Internet abgerufen zu haben, die zum größten Teil schwerste sexuelle Missbrauchshandlungen an Säuglingen und Kleinkindern zeigten.
- Pressemitteilung des hessischen Innenministeriums vom 2. Februar 2022