Großrazzia in Frankfurt 300 Beamte durchsuchen mehrere Reinigungsfirmen
In Frankfurt ist ein Firmennetzwerk im Reinigungsgewerbe von hunderten Beamten durchsucht worden. Zwölf Personen stehen im Verdacht, die Sozialversicherung betrogen zu haben.
Bei einer Razzia gegen ein möglicherweise illegales Firmennetzwerk im Reinigungsgewerbe haben mehrere hundert Einsatzkräfte am Dienstag bundesweit Geschäftsräume und Wohnungen durchsucht. Ein 48-jähriger Hauptbeschuldigter sei verhaftet worden, teilte das Hauptzollamt Frankfurt am Dienstag mit.
Insgesamt werde elf Männern und einer Frau vorgeworfen, für Reinigungskräfte Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt zu haben. Der Schaden werde auf rund 2,2 Millionen Euro geschätzt.
Razzia in Frankfurt: Waffen, Drogen und Bargeld entdeckt
Der Schwerpunkt der Razzia mit rund 300 Einsatzkräften lag im Rhein-Main-Gebiet. Auch in Hamburg, Stuttgart und der Pfalz seien Objekte durchsucht worden, bundesweit insgesamt 28 Geschäftsräume und Büros. In sechs Fällen seien Vermögensarreste in Höhe von 2,1 Millionen Euro vollstreckt worden. Zudem seien Waffen, Drogen und Bargeld in fünfstelliger Höhe entdeckt worden.
Die Beschuldigten hätten sechs Jahre lang fortlaufend neue Firmen gegründet, erklärte das Hauptzollamt. "Firmen, welche Personal zur Sozialversicherung angemeldet hatten, wurden aufgrund der Beitragshinterziehungen regelmäßig in die Insolvenz geführt, während die Auftragsakquise weiterhin durch andere Firmen möglich blieb", so die Behörde weiter. Das Personal sei anschließend in neu gegründeten Firmen weiter beschäftigt worden.
"Vorgehen sollte über Jahre hinweg verschleiert werden"
Dabei sollen auch ausländische Arbeitnehmer angeworben und illegal beschäftigt worden sein. "Durch den Einsatz von Strohgeschäftsführern und bewusst verkomplizierte Zahlungsflüsse sollte dieses Vorgehen über die Jahre hinweg verschleiert werden", erklärte das Hauptzollamt.
Neben dem Hauptzollamt Frankfurt am Main seien Einsatzkräfte sieben weiterer Hauptzollämter sowie fünf Staatsanwälte an den Durchsuchungen beteiligt gewesen.
- Nachrichtenagentur dpa