Frankfurt am Main Witwe von RAF-Opfer Ponto mit 91 Jahren gestorben
Ignes Ponto, die Witwe des Bankiers und RAF-Opfers Jürgen Ponto, ist tot. Sie starb am Sonntag im Alter von 91 Jahren in der Nähe von München, wie die Jürgen Ponto-Stiftung am Dienstag mitteilte. Ponto sei die treibende Kraft bei der Gründung der Stiftung gewesen, erklärte der Vorsitzende des Kuratoriums, Andreas de Maizière, am Dienstag. "Sie rief nach der Ermordung ihres Mannes Jürgen Ponto durch Terroristen der Rote Armee Fraktion 1977 spontan dazu auf, anstelle von Blumen und Kränzen für die künstlerische Jugend im Lande zu spenden."
Ponto wurde 1929 auf dem schlesischen Gut Kreisau geboren. Später heiratete sie Jürgen Ponto, das Paar bekam zwei Kinder. 1977 wurde der damalige Vorstandssprecher der Dresdner Bank in seiner Villa in Oberursel bei Frankfurt von den RAF-Terroristen Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt mit fünf Pistolenschüssen niedergestreckt. Ignes Ponto musste die Ermordung mit ansehen.
Ponto war seit Gründung der Stiftung im Jahr 1977 bis 2011 stellvertretende Vorsitzende des Kuratoriums und später Ehrenmitglied. Ihr wurde unter anderem das Bundesverdienstkreuz verliehen. Allerdings gab Ponto die Auszeichnung später aus Protest gegen die Darstellung des Attentats in dem von staatlichen Geldern mitfinanzierten Kinofilm "Der Baader-Meinhof-Komplex" zurück.