Tausende Anwohner evakuiert Weltkriegsbombe im Gallus – Entschärfung erfolgreich
In Frankfurt am Main wurde eine Weltkriegsbombe entschärft. Sie war zuvor im Gallus bei Bauarbeiten gefunden worden. Wegen der Entschärfung mussten viele Anwohner den Adventssonntag in einer Messehalle verbringen.
In Frankfurt ist die Entschärfung einer 500 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe gelungen. Wie die Feuerwehr mitteilte, sei die Bombe gegen 15.35 Uhr erfolgreich vom Kampfmittelräumdienst entschärft worden.
Zuvor war der Gefahrenbereich im Gallus komplett geräumt worden. Nun werden laut Feuerwehr die Sperrungen wieder aufgehoben. Rund 13.000 Menschen mussten am Sonntag ihre Wohnungen verlassen. In dem Gebiet liegen Altenheime, eine Fernwärmeleitung, Internetknotenpunkte und Umspannanlagen sowie zentrale Einrichtungen der Deutschen Bahn.
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Aufgrund der Sprengstoffmenge und der Bauart der Bombe britischen Typs war ein Evakuierungsradius von 700 Metern erforderlich. Der Blindgänger war am Donnerstag bei Arbeiten in einer Baugrube in der Kleyerstraße in Frankfurt gefunden worden.
Evakuierung unter Corona-Bedingungen
Für alle Anwohner, die nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten, wurde in einer Messehalle eine Betreuungsstelle eingerichtet – wegen der Corona-Pandemie mit Maskenpflicht und Abstand.
"Wir haben im Eingangsbereich zwei Ärzte, bei der Ankunft wird Fieber gemessen und auf Erkältungssymptome geachtet", hatte Armin Bender, ehrenamtlicher Katastrophenschutzbeauftragter beim Deutschen Roten Kreuz, am Mittag erklärt. "Wenn jemand hustet oder erhöhte Temperatur hat, gibt es einen Corona-Schnelltest." Corona-Infizierte wurden in Hotels oder Krankenhäusern untergebracht, sagte Bender. In der Messehalle gab es zudem einen abgetrennten Bereich für Menschen, die sich wegen einer Rückkehr aus dem Ausland oder als Kontaktpersonen eines Infizierten in Quarantäne befinden. "Das ist kein schöner Adventssonntag für die Menschen hier", meinte Bender. "Aber alle sind unglaublich diszipliniert."
Gehbehinderte wurden nach vorheriger Anmeldung von Einsatzkräften aus ihren Wohnungen abgeholt. Weil das viele Menschen in dem Gebiet betrifft, dauerte die Räumung des Gefahrenbereichs etwas länger als zunächst geplant. Zudem wurde eine Schutzzone im angrenzenden Bereich der Evakuierungszone bestimmt. Hier sollten Anwohner ab 8 Uhr ihr Zuhause nicht verlassen und sich fernab von Fenstern, Glastüren, Terrassen und Balkonen aufhalten. Außerdem sollten sie Fenster und Türen geschlossen halten.
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Die Entschärfung hatte auch Auswirkungen auf den Nah- und Regionalverkehr. Wie die VGF mitteilte, kam es auf den S-Bahn-Linien S1, S2, S7, S8 und S9 zu Umleitungen und Teilausfällen. Betroffen waren auch die Regionalbahnen RB10, RB12, RB15 und RE2, RE3, RE4, RE14 und RE70.
Die Buslinie 52 wurde komplett eingestellt. Am Flughafen gab es jedoch keine Beeinträchtigungen.
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- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa