Angespannter Wohnungsmarkt Mietpreise um fast neun Prozent angestiegen
Beim Thema Wohnen gehört Frankfurt zu den teuersten Städten Deutschlands. Mieter könnten künftig noch mehr zahlen.
Die Mietpreise in Frankfurt am Main sind im vergangenen Jahr erneut deutlich angestiegen. Im zweiten Halbjahr 2024 stiegen die Angebotsmieten um 8,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das internationale Immobilienunternehmen JLL mitteilte. Damit verzeichnete Frankfurt den zweithöchsten Anstieg unter den acht untersuchten deutschen Großstädten. Nur Leipzig liege mit einem Zuwachs von 9,9 Prozent darüber.
Das Mietniveau in Frankfurt liegt laut JLL bei Inseraten im Mittel bei 18,33 Euro pro Quadratmeter. Damit belegt die Stadt hinter München (23,33 Euro/Quadratmeter) und Berlin (19,23 Euro) den dritten Platz der teuersten Mietpreise in Deutschland. Für die Analyse wurden bundesweit rund 35.000 Miet- und 41.000 Kaufangebote ausgewertet. Betrachtet wurden sowohl Neubauten als auch Bestandsgebäude.
Fast 30 Prozent Anstieg in fünf Jahren
Auch bei neuen Gebäuden zeigt sich eine deutliche Preissteigerung: Die Mieten stiegen hier um 8,4 Prozent. Insgesamt seien die Angebotsmieten in Frankfurt in den letzten fünf Jahren um 28,5 Prozent gestiegen. Das entspricht einem jährlichen Anstieg von 5,7 Prozent.
Die Zahlen betreffen den Großteil der Frankfurterinnen und Frankfurter: Fast 80 Prozent der Bewohner wohnt in Mietwohnungen, nur jeder Fünfte wohnt in Eigentum. Damit hat Frankfurt die niedrigste Eigentumsquote aller westdeutschen Großstädte.
Wie die "Frankfurter Rundschau" berichtet, listen verschiedene Organisationen andere Preise: Während das Maklerhaus JLL einen aktuellen Durchschnittspreis von 18,33 Euro pro Quadratmeter angibt, sieht das Institut Empirica diesen lediglich bei 15,59 Euro pro Quadratmeter. Auch jenseits der Stadtgrenze steigen die Mieten weiter an – demnach werden in Offenbach nun statt früheren 11,69 Euro jetzt 12,45 Euro pro Quadratmeter verlangt.
Gestiegene Leitzinsen hatten Immobilienkäufe in den vergangenen Jahren unattraktiver gemacht. Die Folge war laut Experten mehr Nachfrage auf dem Mietmarkt. Jüngst waren die Preise für Wohneigentum in Frankfurt wieder gestiegen. JLL beziffert das Plus auf 1,9 Prozent.