Zur Sicherheit der Tiere Tierkrankheit: Streichelzoo vorsorglich geschlossen
Bei Berlin ist nach Jahrzehnten wieder eine Tierseuche aufgetreten. Der Zoo Frankfurt reagiert mit Sicherheitsmaßnahmen. Für Besucher gibt es auch eine gute Nachricht.
Als Vorsichtsmaßnahme gegen die Maul- und Klauenseuche (MKS) hat der Frankfurter Zoo seinen Streichelzoo bis auf Weiteres geschlossen. Das teilte die Sprecherin des Zoos, Dr. Caroline Liefke, auf t-online-Anfrage hin mit. "Weitere Anlagen und Gehege, die potenziell bedrohte Huftierarten beherbergen, sind durch zusätzliche Absperrungen von den Besucherwegen getrennt", sagte Liefke. So solle ein direkter Kontakt verhindert werden.
"Wir hoffen natürlich sehr, dass uns die Maul- und Klauenseuche nicht erreicht und wir mit unseren Maßnahmen zum Schutz der Tiere beitragen können", betonte die Zoo-Sprecherin. Bei einem Besuch bleiben die Tiere jedoch nicht ganz verborgen: "Noch sind alle Tiere für die Besuchenden zu sehen, lediglich durch die Absperrungen nicht ganz so nah", sagte Liefke.
MKS-Ausbruch bei Berlin
Am Freitag war in der Nähe von Berlin der erste MKS-Ausbruch in Deutschland seit mehr als 35 Jahren festgestellt worden. In vielen Ländern Afrikas, Asiens und Teilen Südamerikas sowie in der Türkei und im Nahen Osten gibt es laut dem hessischen Landwirtschaftsministerium regelmäßig MKS-Ausbrüche. Eine große Gefahr der Einschleppung der Tierseuche in freie Gebiete bestehe durch illegal eingeführte tierische Produkte aus den betroffenen Ländern.
Das Land Hessen hatte daraufhin bereits Sofortmaßnahmen angekündigt. Das Ministerium forderte Tierhalter zu erhöhter Wachsamkeit und zur Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen auf. Sollten Halter etwa Krankheitssymptome bei den Tieren feststellen, wird empfohlen, den Tierarzt zu informieren. Als besonders gefährdet gelten Rinder, Schweine, Schafe und Ziegen. Doch auch Klauentiere wie Lamas, Alpakas, Büffel sowie Zoo- und Wildtiere können infiziert werden.
Ein Tropfen Speichel kann hunderte Tiere anstecken
MKS ist laut dem Ministerium sehr infektiös und gilt als eine der gravierendsten Tierseuchen überhaupt. Für den Menschen bestehe keine Gefahr einer Ansteckung. Die Tierseuche kann durch direkten Kontakt zwischen infizierten Tieren und durch sämtliche Körperausscheidungen übertragen werden. So könne ein einziger Tropfen Speichel von einem infizierten Tier theoretisch hunderte Schweine anstecken, teilt das Ministerium mit. Sofern ein landwirtschaftlicher Betrieb betroffen ist, müssen dort alle Tiere getötet werden.
- Korrespondenz mit Zoo-Sprecherin
- Pressemitteilung des Landwirtschaftsministeriums Hessen vom 11.01.2025