41 Vorwürfe zu Kinderpornografie Großrazzia in Hessen: Polizei geht gegen Kindesmissbrauch vor
In einer groß angelegten Razzia wurden in ganz Hessen Wohnungen durchsucht. Die Polizei stellte dabei 317 Datenträger sicher, die Kinderpornografie beinhalten könnten.
Die hessische Polizei ist erneut gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen vorgegangen. Zwischen dem 17. und 20. September durchsuchten Ermittler im Auftrag der hessischen Staatsanwaltschaften 48 Wohnungen, Häuser und andere Räumlichkeiten in ganz Hessen. Das berichteten das Hessische Landeskriminalamt und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main in einer gemeinsamen Pressemitteilung am 23. September.
Der Einsatz richtete sich gegen 48 Männer im Alter von 15 bis 68 Jahren. Sieben der Beschuldigten stehen im Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Kindern oder Jugendlichen. Den anderen 41 Beschuldigten wird Erwerb, Besitz oder Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie vorgeworfen.
Großrazzia in Hessen: Ermittler finden 317 Datenträger
Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler insgesamt 317 Datenträger sicher, darunter 88 Smartphones, 34 Computer und Laptops sowie 94 USB-Sticks. Diese Geräte werden nun ausgewertet, um die Vorwürfe zu erhärten oder zu entkräften. Außerdem fanden die Beamten eine Schreckschusswaffe, ein Scheckkartenmesser und einen Schlagring.
Die Razzien fanden in mehreren Städten statt: Frankfurt, Darmstadt, Fulda, Hanau, Offenbach und Wiesbaden. Zudem gab es Durchsuchungen in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Gießen, Groß-Gerau, Hoch-Taunus, Lahn-Dill, Limburg-Weilburg, Main-Kinzig, Main-Taunus, Offenbach, Rheingau-Taunus, Schwalm-Eder, Werra-Meißner und Wetterau. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen waren die Beschuldigten nicht untereinander vernetzt. Haftbefehle wurden bei dieser Razzia nicht vollstreckt.
Schutz der Kinder stärken
Das Hessische Landeskriminalamt ruft Erwachsene dazu auf, hinzusehen und zu handeln: "Kinder können sich nicht alleine gegen Missbrauch wehren", betont die Behörde. "Sie sind auf die Hilfe von Erwachsenen angewiesen." Weitere Informationen zum Thema finden Betroffene auf der Homepage der hessischen Polizei und auf der Seite der Unabhängigen Beauftragten für Sexuellen Kindesmissbrauch.
Hintergrpnde zu der Einheit "FOKUS"
Die Bekämpfung von sexuellem Missbrauch an Kindern und Kinderpornografie ist ein zentraler Schwerpunkt der hessischen Polizei. Die Einheit "FOKUS" (Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie Und Sexuellen Missbrauch von Kindern) wurde im Oktober 2020 eingerichtet und ist seit Februar dieses Jahres fester Bestandteil der sieben hessischen Polizeipräsidien sowie des Hessischen Landeskriminalamts. Mit rund 300 Mitarbeitern verfolgt die Einheit gezielt Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen.
Zusätzlich sind bei allen hessischen Staatsanwaltschaften Sonderdezernate für die Verfolgung von Kinderpornografie und Kindesmissbrauch eingerichtet worden.
- Gemeinsame Pressemitteilung des Hessischen Landeskriminalamts und der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main vom 23. September 2024