Frankfurt verlost Interrail-Tickets an junge Menschen

Mehr als 180 Bahntickets

Kostenlos durch Europa: Stadt Frankfurt verlost Interrail-Tickets

Mehr als 180 junge Frankfurter könnten bald Europa kostenlos erkunden: Die Stadt verlost Interrail-Tickets. Nicht alle freuen sich darüber.

Ob nach Paris, Wien oder Amsterdam – vom Frankfurter Hauptbahnhof aus fahren Züge in viele europäische Städte. Diese können 189 junge Menschen aus Frankfurt bald schon komplett kostenlos sehen. Die Stadt verlost nämlich Interrail-Tickets an junge Bürger zwischen 18 und 20 Jahren. Mit dem Ticket können die jungen Menschen bis zu 33 europäische Länder bereisen. Die Bewerbungsphase soll noch im September beginnen. Für diese Aktion nimmt die Stadt ein Budget von 50.000 Euro in die Hand.

Neu ist die Aktion nicht, dafür aber deutlich eingestampfter: In den Jahren 2022 und 2023 wurden bei der Aktion "Erlebe Dein Europa" jährlich bis zu 1.800 Interrailtickets an junge Menschen aus ganz Hessen rausgegeben. Jährlich gingen beim Land rund 10.000 Bewerbungen ein. Das Projekt wurde jedoch durch Europaminister Manfred Pentz in diesem Jahr beendet. Ersetzt wurde die Aktion "HessenRail" durch neue Austauschprogramme, wie beispielsweise ein "Europa-Buddy"-Programm, bei dem junge Hessen in Gastfamilien im europäischen Ausland untergebracht werden.

Interrail-Tickets: "Frankfurter Verlosung keine Dauerlösung"

Kurz nach der Verkündung des "HessenRail"-Aus kam es zu Kritik vonseiten der Partei Volt in Hessen. "Das beweist, dass die europäische Integration für die CDU-dominierte Landesregierung zu wenig Bedeutung hat", kritisiert Kasimir Nimmerfroh, Vorsitzender der Volt Hessen. Die CDU hätte laut Nimmerfroh kein Interesse daran, dass sich junge Menschen frei in Europa bewegen und auf eigene Initiative hin Regionen, Kulturen und Menschen kennenlernen können. "Stattdessen werden hochgradig kontrollierte und durchgeplante Austausch- und Besuchsprogramme vorgeschoben", sagt Nimmerfroh.

Die Verlosung der Interrail-Tickets vonseiten der Stadt Frankfurt sei keine Dauerlösung, erklärt auch Carina König, Landesvorsitzende von Volt Hessen. "Der sowieso schon enge finanzielle Rahmen der Kommunen lässt hier eigentlich keinen Spielraum zu. Es ist die Aufgabe der Landesregierung, diese Punkte abzugreifen", sagt König.