Ganztägiger Warnstreik Busverkehr am Donnerstag in Hessen lahmgelegt
Die Busfahrer in Hessen setzen mit einem ganztägigen Warnstreik ein starkes Signal: Sie fordern höhere Gehälter und kürzere Arbeitszeiten.
Am Donnerstag will die Gewerkschaft Verdi mit einem ganztägigen Warnstreik weite Teile des Busverkehrs in Hessen lahmlegen. Grund dafür seien die stockenden Tarifverhandlungen mit dem Landesverband Hessischer Omnisbusunternehmer (LHO) für rund 6.000 Beschäftigte, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte. Bestreikt werden private Busbetriebe in Homburg/Efze, Melsungen, Rotenburg, Fulda, Gießen, Frankfurt, Offenbach, Oberursel, Hanau, Nidderau, Büdingen, Weiterstadt, Rüsselsheim und Wiesbaden.
Die Situation sei laut Verdi-Sekretär Jochen Koppel dramatisch: "Es herrscht dramatischer Personalmangel, sie fahren überlange Schichten, haben geteilte Dienste, kurze Pausen, zahllose Überstunden, hohe Krankenstände." Daher verlangt Verdi, dass die Gehälter zweimal um jeweils 8,5 Prozent steigen. Darüber hinaus soll es einen Inflationsausgleich von 3.000 Euro für jeden Beschäftigten geben.
"Wenig Verständnis" für die Warnstreik-Ankündigung
Der Landesverband Hessischer Omnisbusbetreiber äußerte "wenig Verständnis" für die Warnstreik-Ankündigung der Gewerkschaft. Mit Blick auf vereinbarte weitere Tarifgespräche am 29. und 30. April unter Beteiligung eines Mediators halte der LHO die Streiks für unnötig. "Die Verhandlungen haben kaum richtig begonnen, schon wird ein erster Streik angekündigt", so LHO-Geschäftsführer und Verhandlungsführer Volker Tuchan.
Die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft Traffiq rechnet damit, dass am Donnerstag von Betriebsbeginn an nahezu alle 68 Frankfurter Buslinien bestreikt werden. Alternativ könne man mit den nicht bestreikten Verkehrsmitteln S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn fahren.
- Mit Material der dpa