Nach zwei toten Schafen Erstmals Schakal in Hessen nachgewiesen
Die DNA-Analyse ist eindeutig: Goldschakale streunen durch Hessen. Zwei tote Schafe hat es auch schon gegeben.
Zum ersten Mal soll ein Goldschakal im Main-Kinzig-Kreis nachgewiesen worden sein – so wurden die DNA-Spuren des Tieres in den Kadavern zweier toter Schafe gefunden. Das berichtete zuerst die "Hessenschau". Die beiden Schafe sollen Mitte Oktober auf einer Weide in Roßbach, einem Ortsteil von Biebergemünd, gefunden worden sein. Zunächst sei vermutet worden, Wölfe seien die Verursacher gewesen. Doch mittels genetischer Analyse stehe nun fest, dass es das Erbgut eines Goldschakals ist.
Ob der Goldschakal die beiden Schafe tatsächlich getötet hat, bleibe noch unklar, da in den Kadavern auch die DNA von Füchsen identifiziert worden sei. Wie Susanne Jokisch vom Wolfzentrum Hessen der "Hessenschau" gegenüber erklärt, könnten die beiden betroffenen Schafe aufgrund ihrer kleinen Größe auch von Füchsen überwältigt werden. Die Herkunft des Goldschakals sei unklar, da eine Individualisierung der DNA wegen der starken Kontamination mit Fuchs-DANN nicht möglich gewesen sei.
Goldschakal in Hessen: Eng mit dem Wolf verwandt
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Goldschakals, eine eng mit dem Wolf verwandte Art der Hunde, reicht laut der Deutschen Wildtierstiftung von Südostasien bis nach Zentral-, Ost- und Südeuropa. Es ist der einzige Schakal, der in Europa verbreitet ist.
Das dämmerungs- und nachtaktive Tier sei etwas größer als ein Fuchs und könne wegen seines breiten Nahrungsspektrums in vielen unterschiedlichen Landschaften leben. Den ersten dokumentierten Nachweis in Deutschland gab es im Jahr 1997 in Brandenburg. Der erste Reproduktionsnachweis erfolgte 2021 in Baden-Württemberg.
Die Goldschakal-Weibchen werden bis zu zehn Kilogramm schwer; die männlichen bis elf Kilogramm. An seine Beute schleiche sich das Raubtier ähnlich wie der Fuchs heran, anschließend springe er überraschend auf sie los. Füchse würden laut der Deutschen Wildtierstiftung die Anwesenheit von Goldschakalen meiden, die sie durch Kot und Markierstellen wahrnehmen.
- hessenschau.de: "Goldschakal erstmals im Main-Kinzig-Kreis nachgewiesen" vom 23. November 2023
- deutschewildtierstiftung.de: "Goldschakal" (Stand: 24. November 2023)