Ermittlungen gegen 50 Personen Betrug, Geldwäsche, Körperverletzung – drei Clan-Mitglieder festgenommen
Zahlreiche Vergehen im Rhein-Main-Gebiet. Festnahmen und Durchsuchungen im Ermittlungskomplex gegen Angehörige eines Familienverbands.
Drei Beschuldigte festgenommen: Am Mittwoch, 20. September, durchsuchte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main zusammen mit der hessischen Steuerfahndung und dem Polizeipräsidium Südosthessen zwei Wohn- und Geschäftsräume in Offenbach am Main und Mühlheim am Main. Aufgrund der vorliegenden Haftbefehle der Amtsgerichte Frankfurt und Offenbach am Main werden die Tatverdächtigen Mitglieder eines Familienclans verhaftet.
In Mühlheim am Main wurde ein 22-jähriger deutscher Staatsangehöriger ohne festen Wohnsitz verhaftet. Ihm werden gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, Straßenverkehrsgefährdung, gefährliche Körperverletzung sowie Sachbeschädigung vorgeworfen. Der Mann soll am 02. Mai 2023 während eines Streits mit einem Mitglied des Familienverbands dessen Fahrzeug mehrfach mit seinem Pickup (2,2 Tonnen Gewicht) gerammt und dabei den Fahrer verletzt haben.
Gefährliche Flucht durch Mühlheim am Main
Der mutmaßliche Straftäter verließ laut Polizeiangaben den Tatort und floh mit seinem Pickup durch das Stadtgebiet in Mühlheim am Main. Dabei soll er zahlreiche Verkehrsregeln gebrochen haben, indem er mehrere Fahrzeuge rechts überholte, Rote Ampeln sowie auch Geschwindigkeitsbegrenzungen missachtete. Die etwa 9,6 Kilometer lange Strecke innerhalb des Stadtgebiets von Mühlheim am Main legte der Verdächtige dabei angeblich in nur sechs Minuten zurück.
Zwei weitere Beschuldigte im Alter von 43 und 46 Jahren kommen aus Mühleim und sollen ebenfalls Teile der Großfamilie sein. Gegen sie liegen Haftbefehle vor und sie stehen im Verdacht, bei einer Krankenkasse zu Unrecht Pflegegeldleistungen beantragt zu haben. Dadurch sollen die Verdächtigen mehrere Tausend Euro erhalten haben, heißt es in der Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und des Polizeipräsidiums Südosthessen. Darüber hinaus soll der 46-Jährige Tatverdächtige seine Pflegebedürftigkeit aktiv bei der zuständigen Instanz vorgetäuscht haben.
Ermittlungen gegen mehr als 50 Angehörige
Doch das ist erst der Anfang. Die Ermittlungen gegen mehr als 50 Angehörige mehrerer miteinander verbundenen Großfamilien dauern an. Die Clanmitglieder stehen unter Verdacht, Betrugsdelikte und Steuerhinterziehungen im Zusammenhang mit Fahrzeughandel, Urkundenfälschungen, Sozialleistungsbetrug und Geldwäsche betrieben zu haben.
In dem Ermittlungskomplex erfolgten bereits über 30 Durchsuchungsmaßnahmen, insbesondere im Rhein-Main-Gebiet. Sichergestellt wurden 55 Fahrzeuge und Bargeld, sowie hochwertige Uhren und Schmuck im Wert von ca. 360.000 Euro.
Gesichert wurden zudem fünf Immobilen im In- und Ausland sowie Bankguthaben. Insgesamt 10 Personen wurden in dem Komplex zu Gesamtfreiheitsstrafen und Jugendstrafen zwischen einem Jahr bis zu fünf Jahren und neun Monaten sowie in Einzelfällen zu Geldstrafen verurteilt.
- Gemeinsame Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und des Polizeipräsidiums Südosthessen (Stand: 20. September 2023)