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Lkw-Fahrer-Streik auf Raststätte Gräfenhausen: Fernfahrer drohen mit Hungerstreik


Seit Wochen auf Raststätte
Lohn nicht bezahlt: Fernfahrer drohen mit Hungerstreik

Von t-online, RF

24.04.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230412-911-017917Vergrößern des Bildes
Fernfahrer zwischen zwei Lastwagen: Die Lastwagenfahrer fordern ausstehenden Lohn von ihrem Arbeitgeber. (Quelle: Sebastian Christoph Gollnow/dpa)
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Die Lkw-Fahrer auf der Raststätte bei Gräfenhausen bestehen weiterhin auf ihren ausstehenden Lohn. Zur Not wollen einige von ihnen offenbar in einen Hungerstreik treten.

Seit über einem Monat harren mehr als 60 osteuropäische Fernfahrer auf der Raststätte Gräfenhausen an der A5 bei Weiterstadt (Darmstadt-Dieburg) aus – ein Ende des Streiks ist bislang nicht in Sicht. Die Fahrer warten laut Angaben der Gewerkschaft Verdi weiterhin auf ihren noch ausstehenden Restlohn. Laut eigenen Angaben stehen ihnen insgesamt noch 97.000 Euro zu, rund 2.000 Euro pro Fahrer.

Am vergangenen Freitag wurden die Verhandlungen mit ihrem polnischen Auftraggeber abgebrochen, nachdem dieser ein Ultimatum hatte verstreichen lassen ohne zu reagieren. Wie "Hessenschau" und "Taz" berichten, drohen einige Fahrer nun mit einem Hungerstreik.

Der Widerstand der Lkw-Fahrer in Gräfenhausen werfe auch ein Schlaglicht auf die Situation von Zehntausenden Fahrerinnen und Fahrern in der EU, sagt die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis. "Menschenrechtliche Standards wie das Recht auf angemessene Bezahlung, Zugang zu sauberem Wasser, Sanitäranlagen und angemessenen Schlafplätzen werden permanent unterlaufen."

Spenden für streikende Lkw-Fahrer

Die Situation betreffe sowohl Lkw-Fahrer aus osteuropäischen EU-Staaten als auch Fahrer aus Drittstaaten, die für Speditionen und Dienstleister innerhalb der EU arbeiten. "Insbesondere bei Fahrerinnen und Fahrern aus Drittstaaten, deren Aufenthaltsrechte an ihre Arbeitsverträge gekoppelt sind, entstehen zusätzliche Abhängigkeiten von den Arbeitgebern. Hier findet Ausbeutung in besonderem Maße statt", sagt Kocsis.

Um die Situation zu verbessern, fordert die Gewerkschaft Durchgriffshaftung, Transparenzpflicht, konsequente Einführung von elektronischen Frachtbriefen sowie Ausweitung behördlicher Kontrollen.

Die Streikenden werden von den Beratern von "Faire Mobilität" sowie deutschen und niederländischen Gewerkschaftern unterstützt. Viele Anwohner und Privatleute unterstützen die Männer vor Ort mit Essen, Tabak und Getränken. Die Katholische Arbeitnehmerbewegung des Bistums Trier hat sogar ein eigenes Spendenkonto für die Streikenden eingerichtet.

Verwendete Quellen
  • verdi.de: Mitteilung vom 21. April 2023
  • faire-mobilität.de: Mitteilung vom 24. April 2023
  • hessenschau.de: "Lohnverhandlungen abgebrochen: Lkw-Fahrer drohen mit Hungerstreik"
  • taz.de: "Lkw-Fahrer fordern weiteren Lohn"
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