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Kokain-Affäre um Peter Fischer: Spitzenpolizist entlassen – war er ein "Bauernopfer"?


Kokain-Vorwürfe gegen Eintracht-Präsident
Fall Fischer – Spitzenpolizist muss gehen

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 09.02.2023Lesedauer: 2 Min.
Peter FischerVergrößern des Bildes
Eintracht-Präsident Peter Fischer (Archivbild): Nach der Kokain-Razzia bei ihm gibt es Unruhe im Polizeipräsidium. (Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa/Archiv/dpa)

Der erste Kopf im Fall Fischer rollt. Aber es ist nicht der des Präsidenten von Eintracht Frankfurt. Gehen muss bei der Polizei der Einsatzleiter.

Weiße Rückstände auf dem Nachttisch, der 13-jährige Sohn soll gemeinsam mit einem Kumpel in der Schule Kokain konsumiert haben: Die Vorwürfe gegen Peter Fischer, den langjährigen Präsidenten von Eintracht Frankfurt, wiegen schwer. Jetzt gibt es in dem Fall erste Konsequenzen. Ein Spitzenbeamter hat wegen des Falls seinen Job verloren.

Gehen muss Hanspeter Mener, der als Leiter Einsatz beim Polizeipräsidium Frankfurt am Main seinen Dienst tat. Das bestätigte das Polizeipräsidium t-online am Donnerstag.

Zuerst hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Das Vertrauensverhältnis sei nicht mehr vorhanden, hieß es. Zwar habe es bereits zuvor Differenzen zwischen Polizeiführung und Mener gegeben, aber der Fall Fischer habe den Ausschlag gegeben.

Polizeipräsidium Frankfurt: Von Razzia bei Fischer nichts gewusst

Die Chefetage habe sich nicht ausreichend informiert gefühlt, berichtete die "FAZ" unter Berufung auf Polizeikreise. Von der Razzia bei Fischer habe die Polizeiführung im Vorfeld keine Kenntnis gehabt.

Das Präsidium selbst sprach in einem Statement von "unterschiedlichen Grundauffassungen zur Art und Weise der Informationsbewertung und -weitergabe". Der Fall Fischer sei nicht der erste Fall in dieser Hinsicht gewesen. "In diesem Zusammenhang führten mehrere bedeutende Sachverhalte, insbesondere bezüglich polizeilicher Einsatzlagen, zu zum Teil erheblichen Friktionen und in der Folge zu einem nachhaltigen Vertrauensverlust zwischen der Behördenleitung und dem Abteilungsleiter."

Mener nur ein "Bauernopfer"?

Laut "FAZ" halten einige in der Polizei Mener für ein "Bauernopfer", weil er nicht alles von oben mitgetragen habe. Man habe die Probezeit, in der Mener noch war, genutzt, um ihn loszuwerden.

2020 war Mener von Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) zum NSU-2.0-Sonderermittler ernannt worden. Zuvor war er Direktor der Kriminaldirektion im Polizeipräsidium Frankfurt.

Verwendete Quellen
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