Nach Corona-Flaute Weihnachtsmärkte in Hessen wieder gut besucht
Trotz hoher Kosten ist der Andrang auf die hessischen Weihnachtsmärkte groß. Die Schausteller sind zufrieden.
Nach der Flaute während der Corona-Pandemie freuen sich die Schaustellerinnen und Schausteller in diesem Jahr wieder über gut besuchte Weihnachtsmärkte in Hessen. Zwar seien zu Beginn wegen des anfänglichen Regenwetters weniger Besucher gekommen als erwartet, aber mit der zuletzt kälteren und trockenen Witterung hätten sich auch die optimistischen Erwartungen gut erfüllt, sagte Roger Simak, Geschäftsführer des Landesverbands für Markthandel und Schausteller Hessen, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Trend hat sich also, von den Volksfesten im Sommer ausgehend, erfreulicherweise auch bei den Weihnachtsmärkten fortgesetzt."
Angesichts von Umsatzrückgängen im stationären Einzelhandel und teils ausbleibenden Gästen in der Gastronomie sei diese positive Entwicklung für die Marktbeschicker durchaus überraschend, sagte Simak. "Daher sind wir einerseits demütig und sehr dankbar, dass unsere Geschäfte nach so langem Stillstand wieder laufen. Andererseits zeigt dies auch, dass die Menschen diese Ablenkung offenbar unbedingt herbeigesehnt haben."
Wo gibt es den günstigsten Glühwein?
Die Auswahl an Weihnachtsmärkten im Rhein-Main-Gebiet ist groß. Doch wo lässt sich in diesem Jahr der günstigste Glühwein genießen? Eine Übersicht.
Beim Bummeln hielten die Besucher ihr Geld trotz hoher Energiepreise und Inflation nicht spürbar zusammen. "Die Bereitschaft, auf den Weihnachtsmärkten Geld auszugeben ist in der Tat vergleichbar mit der Zeit vor der Pandemie, allerdings achten die Menschen - wie ich meine, sehr zu Recht - gezielt auf die Preise." Etwaige Übertreibungen würden "auch schon mal konsequent abgestraft".
Man könne zwar als Verband nicht direkt Einfluss auf die Preisgestaltung nehmen, habe aber dringliche Appelle ausgegeben, Teuerungen nur in unvermeidbarem Umfang weiterzugeben. Dieser Bitte seien sehr viele Mitgliedsbetriebe gefolgt.
Weihnachtsmärkte rentieren sich – trotz hoher Kosten
Besonders beliebt bei den Kunden seien auch in diesem Jahr Spezialitäten wie Plätzchen, Lebkuchen, Marzipan, Reibekuchen und Maronen, gebrannte Mandeln oder Nüsse sowie regionale Leckereien wie das Marzipangebäck Bethmännchen in Frankfurt. Auch der Weihnachtsmarkt-Klassiker Glühwein sei wie jedes Jahr gefragt. "Hier ist jedoch auch wieder festzustellen, dass - wie beim gewöhnlichen Weiß- oder Rotwein - Qualität und Geschmack des Produktes mit entscheidend sind für den Ab- und Umsatz."
Für die Schaustellerinnen und Schausteller werden sich die Weihnachtsmärkte trotz hoher laufender Kosten rechnen, ist Simak überzeugt. Diese Kosten kämen auch zustande, weil viele Mitgliedsbetriebe während der Pandemie Darlehen aufnehmen mussten, teils auch von Verwandten, Freunden oder Kollegen. "Diese Gelder mussten und müssen jetzt zurückgezahlt werden."
Auch bei Banken werde das Geld wieder deutlich teurer, und zum Teil flössen nach den Schlussabrechnungen auch staatliche Hilfen wieder zurück, wenn entsprechende Umsätze ausgewiesen werden. "Aber das ist unser eigentliches Geschäft, unsere Mitglieder wollen von ihrer eigenen Arbeit leben und nicht von Staatshilfen."
- Nachrichtenagentur dpa