Auch schwarze Koffer sind unerwünscht Reisechaos in Frankfurt: Flughafen rät zu Adressanhängern
Kofferchaos zum Ferienbeginn: Der Frankfurter Flughafen rät Reisenden, auf schwarzes Gepäck zu verzichten und es mit der Adresse zu kennzeichnen – eine Einladung für Einbrecher?
Fliegen ist in diesen Tagen nicht leicht: An den größeren deutschen Flughäfen muss eine wachsende Menge an Koffern umgeschlagen werden, die erst nach ihren Besitzern am Zielort ankommen, wie eine dpa-Umfrage ergab. Vor allem beim Umsteigen an Drehkreuzen wie München und Frankfurt werden demnach Passagiere und Gepäck getrennt.
Ein Problem sieht Fraport im schwarzen Gepäck: "Viele reisen mir schwarzem Rollkoffer – das macht die Identifizierung sehr zeitintensiv. Bewährt haben sich individuelle Aufkleber, ein buntes Kofferband, ein mit Gewebeband aufgeklebtes Zeichen, Kofferhussen oder auch ein Stück Geschenkband am Griff".
Eine eher fragwürdige Aufforderung, wenn man bedenkt, dass Fraport bis 2021 sein Personal um rund 4.000 Stellen reduziert hat. Allein bei den Bodenverkehrsdiensten der Fraport-Tochter Fraground mussten 1.200 von 3.700 Leuten gehen. Zwar reagiert das Unternehmen gerade mit der Schaffung neuer Stellen auf das aktuelle Reisechaos – die spürbare Entlastung für Reisende wird jedoch noch dauern.
Auf ihrer Website empfiehlt Fraport zudem, das Gepäck mit Namen und Adresse zu markieren: "Der aufgegebene Koffer sollte sowohl außen als auch innen mit gut sicht- und lesbarer Eigentums- und Adressangabe versehen sein."
Private Adressanhänger sind eine Einladung für Einbrecher
Mit dieser Maßnahme könnte das Gepäck, falls es verloren gehe, leichter seinen Besitzern zugeordnet werden. Was auf den ersten Blick sinnvoll erscheint, kann sich als folgenschwerer Fehler herausstellen: Gerät der Koffer in die falschen Hände, wird er zur Einladung für Einbrecher oder Einbrecherinnen.
Denn die Infos verraten, welche Häuser und Wohnungen gerade leer stehen könnten. Schließlich fliegt die Besitzerin oder der Besitzer der Koffer gerade in den Urlaub. Deswegen sollte der Koffer nie mit der privaten Adresse gekennzeichnet werden. Besser ist es zum Beispiel die Telefonnummer anzugeben – oder alternativ die Dienstadresse.
- Eigene Recherche
- fraport.com: Hinweise und Tipps rund ums Reisegepäck