Verstärkte Polizeipräsenz am Samstag Großeinsätze wegen Neonazi-Demo und Hochrisikospiel

Am Samstag stehen in Essen große Einsätze der Polizei bevor. Neben mehreren Demonstrationen findet auch ein Hochsicherheitsspiel in der 3. Liga statt.
Am Samstag (15. März) wird die Polizei Essen mit einem Großaufgebot in der Stadt präsent sein. Grund dafür sind mehrere Demos im Stadtgebiet sowie das anstehende Drittligamatch zwischen Rot-Weiss Essen und Dynamo Dresden.
Um 13 Uhr ist eine Versammlung der neuen Neonazi-Gruppe "JS" rund um den Hauptbahnhof angemeldet. Die Gruppe, die offen mit der Reichsflagge posiert, möchte unter dem Motto "Für mehr deutschen Wohnraum sofortige Remigration" demonstrieren. Laut Polizei wird mit etwa 100 Teilnehmern gerechnet.
Mehrere Gegendemonstrationen sind als Reaktion auf den Neonazi-Aufmarsch geplant, darunter eine von "Zusammen gegen Rechts Essen". Ein Sprecher dieser Initiative erklärte: "Die Nachricht, dass nun auch wieder Neonazis in Essen aufmarschieren, hat auch uns Angst gemacht – wir lassen uns davon aber nicht unterkriegen! Genau in solchen Momenten heißt es Haltung zeigen und solidarisch miteinander sein."
Rot-Weiss Essen vor Hochrisikospiel gegen Dresden
Neben den Demonstrationen stellt das Fußballspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Dynamo Dresden, welches um 14 Uhr im Stadion an der Hafenstraße angepfiffen wird, die Polizei vor weitere Herausforderungen. Die ausverkaufte Partie wird von der Polizei als Hochrisikospiel eingeschätzt, da es bei Spielen von Dynamo Dresden zuvor häufiger zu Ausschreitungen und rassistischen Vorfällen kam. Erst am vergangenen Wochenende haben Anhänger des Klubs den Gästeblock im Aachener Stadion verwüstet.
- Newsblog zu Rot-Weiss Essen: Alles rund um den Verein von der Hafenstraße
Um einen reibungslosen Ablauf des Spieltags zu sichern, hat die Polizei ein bewährtes Verkehrskonzept entwickelt. Es wird erwartet, dass zahlreiche Dynamo-Fans mit Bussen anreisen. Für Zugreisende stehen Shuttlebusse am Bahnhof bereit, um sie direkt zum Stadion zu bringen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, ein Aufeinandertreffen der verschiedenen Fangruppen zu verhindern und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Ein Polizeisprecher sagte zu "Radio Essen": "Möglichen gewalttätigen Auseinandersetzungen wird die Polizei entschlossen entgegentreten und Straftäter konsequent verfolgen." Aufgrund der Verkehrslage sind Fanmärsche rund um das Stadion untersagt, routinemäßige Straßensperren werden jedoch eingerichtet.
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Straßensperren rund ums Stadion, Innenstadt nicht betroffen
Demnach ist ab 12 Uhr und somit 120 Minuten vor Anpfiff die Durchfahrt an der Hafenstraße zwischen den Kreuzungen Hafenstraße/Bottroper Straße, Hafenstraße/Krablerstraße sowie Hafenstraße/Vogelheimer Straße/Sulterkamp für sämtliche motorisierte Fahrzeuge gesperrt.
In der Innenstadt sind keine größeren Verkehrssperrungen geplant, es könne allerdings während der Versammlungen zu kurzen Verkehrsbeeinträchtigungen kommen, heißt es.
- Anfrage bei der Polizei Essen am 11. März 2025 (per E-Mail)
- radioessen.de: "Polizei Essen mit Großaufgebot: Nazi-Demo und Hochrisikospiel" vom 14. März 2025
- rot-weiss-essen.de: "Ausverkauftes Stadion: Fan-Hinweise zum Dresden-Heimspiel" vom 13. März 2025
- fupa.net: "Hochrisikospiel an der Hafenstraße: RWE empfängt Tabellenführer Dynamo" vom 13. März 2025
- Eigene Berichterstattung zum Thema auf t-online.de