Bundesweite Warnstreiks treffen auch Essen In diesen Kliniken gibt es Donnerstag nur Notbetrieb

Verdi hat für Donnerstag zu bundesweiten Warnstreiks in Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Rettungsdiensten aufgerufen. Das hat Auswirkungen für Essen.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) ruft die Beschäftigten der Gesundheitseinrichtungen von Bund und Kommunen am Donnerstag (6. März 2025) zu einem bundesweiten Warnstreiktag auf. Das geht aus einer Pressemitteilung der Gewerkschaft von Dienstag (4. März 2025) hervor.
Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler erklärt: "Was die Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, in Psychiatrien und im Rettungsdienst jeden Tag für die Gesellschaft leisten, ist den meisten Menschen in diesem Land bewusst. Doch die öffentlichen Arbeitgeber lassen Anerkennung vermissen."
Auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar hätten sie kein Angebot vorgelegt. "Das Ansinnen der Arbeitgeber, eine geringe bis gar keine Lohnerhöhung zu vereinbaren, und noch dazu bei einer überlangen Laufzeit von 36 Monaten, ist eine Provokation. Die Beschäftigten geben darauf die einzig richtige Antwort: Warnstreik!", so Bühler. In NRW treten daher am Donnerstag landesweit Beschäftigte in den Warnstreik – auch in Essen.
Essen: Nur Notdienst in mehreren Kliniken wegen Streik
Demnach kommt es im Alfried-Krupp-Krankenhaus, in der Ruhrlandklinik sowie in der LVR Klinik Essen zu Einschränkungen. Laut Verdi ist ein Notdienst verhandelt und sichert die Versorgung der Patienten ab. Operationen werden allerdings an diesem Tag nur bei Notfällen durchgeführt.
Zudem wird es in der Stadt zwei Demonstrationen geben. Der erste Demozug, an dem Beschäftigte der LVR-Klinik sowie der Ruhrlandklinik teilnehmen, startet um 1.10 Uhr an der LVR-Klinik (Virchowstrasse). Er bewegt sich zum Rüttenscheider Markt.
Die zweite Demonstration beginnt um 10 Uhr. Die Demonstrierenden bewegen sich vom Alfried Krupp Rüttenscheid zum Rüttenscheider Markt (Krupp-Klinik). Um 10.30 Uhr findet zudem eine Kundgebung auf dem Rüttenscheider Markt statt. Motto der Veranstaltung ist: "Unsere Arbeit ist Gold wert!"
Verdi fordert mehr Geld und weitere freie Tage
Verdi fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen ein Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich für Entgelterhöhungen und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen ebenfalls um 200 Euro monatlich angehoben werden.
Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas entgegenzusetzen. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität soll zudem ein "Meine-Zeit-Konto" sorgen, über das Beschäftigte selbst verfügen können.
Die Tarifverhandlungen werden vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.
- Pressemitteilung der Gewerkschaft Verdi vom 4. März 2025 (per E-Mail)