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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ausflugstipp für Märchenliebhaber Um diese idyllische Burg rankt sich eine gruselige Sage
Eine sagenumwobene Burgruine aus dem Mittelalter, umgeben von einer idyllischen Landschaft direkt an der Ruhr – weshalb sich ein Besuch der Burg Hardenstein lohnt.
Die Burg Hardenstein wurde im 14. Jahrhundert erbaut und diente ursprünglich als Schutzburg für die umliegenden Ländereien. Hauptsächlich war die Burg jedoch Wohnsitz ihrer herrschaftlichen Besitzer.
An der mittleren Ruhr zwischen dem Stadtteil Herbede und der Kernstadt Witten gelegen, steht die Burg mitten im gleichnamigen Naturschutzgebiet Hardenstein und befindet sich in der Nähe des Muttentals.
Obwohl die Burg heute nur noch als Ruine erhalten ist, strahlt sie besonderen Charme aus. Die Überreste der alten Mauern, Türme und Gräben erzählen Geschichten von Rittern, Belagerungen und dem Leben im Mittelalter. Für Geschichtsinteressierte bietet sich hier die Gelegenheit, hautnah in eine vergangene Epoche einzutauchen.
Die Burgruine wird seit 1974 durch den Verein "Burgfreunde Hardenstein" erforscht, erhalten und gepflegt. Fundstücke, die Einblick in die spannende Historie des Bauwerks geben, sowie eine archäologische Sammlung gibt es in der Grundschule Witten-Herbede zu sehen.
Gruselige Sage rankt sich um Burg Hardenstein
Auch Fans von Sagen und Märchen dürften beim Besuch der Burgruine ihre Freude haben – soll doch angeblich der unsichtbare Zwergenkönig Goldemar als Gast des Ritters Neveling von Hardenberg (gestorben nach 1410) – dem damaligen Burgherrn – in dem Gemäuer gelebt haben. Der Sage nach aßen, tranken und feierten beide regelmäßig zusammen.
Eines Tages soll jedoch ein Küchenjunge auf den geheimen Gast aufmerksam geworden sein und versucht haben, ihn zu Gesicht zu bekommen. Dafür streute er Erbsen und Mehl auf den Boden, um wenigstens die Fußspuren des Zwergenkönigs sichtbar zu machen. Der Plan funktionierte: Als Goldemar um Mitternacht in den Keller ging, rutschte er aus und fiel schreiend zu Boden. Der Küchenjunge sprang aus seinem Versteck hinter der Tür und erblickte den Zwergenkönig.
Daraufhin tötete, kochte und verspeiste ihn der Zwergenkönig und verschwand für immer. Zuvor soll er noch einen Fluch verhängt haben, der die Burg schließlich in eine Geisterruine verwandelt habe.
Wanderungen und Spaziergänge durch das Muttental
Wer nicht an Sagen glaubt, kann sich die sehenswerte Umgebung anschauen. Hinter der südlichen Burgmauer beginnt ein ausgedehnter Wanderweg durch das Wittener Muttental. Auf einer Strecke von rund neun Kilometern können Besucher ausgiebige Spaziergänge machen, wandern oder die Gegend mit dem Rad erkunden.
Seit April 2006 verkehrt außerdem die Ruhrtalfähre Hardenstein in der Nähe der Ruine. Als einzige Fähre auf der Ruhr ist sie eine besondere Attraktion im Radwegenetz des Ruhrtals.
Ein Besuch in den Abendstunden lohnt sich besonders: Seit 2009 wird die Burg nachts beleuchtet, bietet daher ein romantisches Ambiente und dient als beliebtes Fotomotiv.
So erreichen Besucher die Burgruine
Wer die Ruine mit dem Auto erreichen möchte, sollte über die Autobahn 43 bis zur Ausfahrt "Witten-Heven" fahren und dann auf die Seestraße einbiegen. Richtung Witten-Heven geht es rechts in die Wittener Straße, danach links in die Vormholzer Straße sowie links auf den Vormholzer Ring. Dann rechts auf die Karl-Legien-Straße, rechts zu den Tannen und links auf den Hardensteiner Weg. Von dort sind es etwa 20 Minuten Fußweg bis zur Burg.
Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist möglich. Dafür muss der Bochumer Hauptbahnhof angesteuert werden, von dort aus geht die Reise mit der U35 weiter bis zur Haltestelle "Marktstraße". Mit der Buslinie 339 fahren Besucher dann zur Haltestelle "Witten Freizeitbad Heveney", von dort aus muss in den Bus 350 umgestiegen und bis zur Haltestelle Hardensteiner Weg gefahren werden.
- stadtmarketing-witten.de: "Burg Hardenstein" (abgerufen am 7. August 2024)
- sagenhaftes-ruhrgebiet.de: "Zwergenkönig Goldemar auf Burg Hardenstein" (abgerufen am 7. August 2024)
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