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Essen: 7.000 Teilnehmer bei Demo gegen die AfD dabei


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"Wollen klare Kante zeigen"
Fast 7.000 Menschen demonstrieren gegen die AfD


Aktualisiert am 15.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Rund 7.000 Teilnehmer waren bei der Demonstration gegen die AfD am Montagabend in Essen dabei.Vergrößern des Bildes
Rund 7.000 Teilnehmer waren bei der Demonstration gegen die AfD am Montagabend in Essen dabei. (Quelle: Judith Malter)
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Das Bündnis "Essen stellt sich quer" hatte für Montag zu einer Demo gegen die AfD aufgerufen. Fast 7.000 Menschen waren dabei und sprachen über ihre Beweggründe.

Die eisigen Temperaturen konnten den hitzigen Gemütern der Demonstranten am Montagabend nichts anhaben, hatten sie doch ein klares Ziel: sich gegen die AfD und für ein buntes, tolerantes und multikulturelles Deutschland zu positionieren.

Das Bündnis "Essen stellt sich quer" hatte für Montag zu einer Demo gegen die AfD am Rüttenscheider Stern aufgerufen. Grund dafür war das jüngst vom "Correctiv" aufgedeckte Geheimtreffen von Mitgliedern der umstrittenen Partei mit Personen aus der rechtsradikalen Szene, bei dem es unter anderem um die Ausweisung von Millionen Menschen ging.

"Die antidemokratische AfD hat sich auf den Weg gemacht und will dieses Land nach ihren Vorstellungen umkrempeln. Es ist daher nicht mehr Fünf vor Zwölf, sondern Punkt Zwölf", schrieben die Veranstalter im Vorfeld. Als antifaschistisches und antirassistisches Bündnis wollen man "den rechtsextremen Kräften der AfD eine klare Haltung entgegensetzen."

"Müssen Mauer sein, von der die Nazis abprallen"

Zunächst waren rund 300 Teilnehmer für die Demonstration angekündigt gewesen – neuesten Aussagen der Polizei nach sollen aber fast 7.000 Menschen gegen die AfD in Essen auf die Straße gegangen sein. Eine beeindruckende Zahl, die auch David Schraven erfreute. Der Gründer des Recherchenetzwerks "Correctiv" sagte mit Hinblick auf das Veranstaltungsziel: "Wir müssen es hinbekommen, dass wir am Ende die Mauer sind, von der die Nazis der AfD abprallen."

Eine Meinung, die auch Toby teilt. Der junge Mann, der sich für die Linkspartei in Essen engagiert, möchte der seiner Meinung nach immer größer werdenden Toleranz für Faschismus und dem nach rechts verschobenen Sprachdiskurs ein Ende setzen. "Auch die ganzen AfD-Theorien, die hinter verschlossenen Türen noch viel krasser diskutiert werden, werden immer mehr zur Normalität – deshalb gehen wir hier heute auf die Straße und sind laut. Für ein AfD-Verbot – damit wir nicht irgendwann da landen, wo wir 1933 schon mal waren", sagt er auf Nachfrage von t-online.

Auch Christa, Thea und Jürgen gehören am Montag zu den Demonstranten in Essen. Das Trio ist zum ersten Mal bei einer solchen Veranstaltung dabei und folgte damit dem Aufruf in den sozialen Medien. "Wir demonstrieren hier gegen Rechts und wollen, dass die AfD in Deutschland nicht noch stärker wird", erklären sie ihre Motivation. Die drei Demonstranten hoffen, mit der Demo viele weitere Köpfe zu erreichen und den AfD-Mitgliedern zu zeigen, dass die Mehrheit der Bevölkerung gegen die Pläne der Partei ist.

Die Pläne zur Ausweisung von Millionen Menschen haben auch Rainer Sauer und seine Frau auf die Straße getrieben. Die beiden haben ein auffälliges Plakat mit Beleuchtung für den Marsch zur Grugahalle gebastelt. "Wir wollen, dass sich die Zeit von 1933 bis 1945 nicht wiederholt", stellt er klar. "Wir wollen ein Zeichen setzten und klare Kante zeigen. Ich glaube schon, dass wir etwas bewegen können. Es muss jetzt ein Ruck gegen Rechts durch die Bevölkerung gehen."

Sauer hofft auf bundesweite Proteste. Überall in Deutschland müsse der Kampf gegen die AfD und ihre Pläne aufgenommen werden, erklärt er. Die AfD spiele nicht und meine es ernst. "Früher hat man gegen Juden gehetzt und heute wird gegen Migranten gehetzt", warnt er. Aus diesem Grund müsse nun dringend etwas unternommen werden.

Diese Meinung teilen auch Caroline und Lynn. "Wir sind heute hier um ein Statement gegen Ausländer- und Queerfeindlichkeit und ein Statement für Vielfalt und Zusammenhalt zu setzen", erklären sie. Es sei wichtig, auf die Straße zu gehen, da sich immer mehr Parallelen zur NS-Zeit zeigen würden, erklären die beiden jungen Frauen. Es habe sich immer mehr aufgestaut, nun sei das Fass übergelaufen und es müsse sich etwas ändern.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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