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AfD in Duisburg: Witz über Amazon-Arbeiter – Spitzenpolitiker angezeigt


Neujahrsempfang in Duisburg
Witz über Amazon-Arbeiter: Chef der AfD-Landtagsfraktion angezeigt

Von t-online, pb

Aktualisiert am 15.01.2024Lesedauer: 2 Min.
AfD-Politiker Martin Vincentz im Landtag (Archivfoto): Die Duisburger Polizei ermittelt nach einer Anzeige.Vergrößern des Bildes
AfD-Politiker Martin Vincentz im Landtag (Archivfoto): Die Duisburger Polizei ermittelt nach einer Anzeige. (Quelle: IMAGO/Malte Ossowski/SVEN SIMON/imago-images-bilder)

Beim Neujahrsempfang der AfD spricht der Chef der NRW-Landtagsfraktion über Humor. Dann probiert er es selbst mit einem Witz – das hat Folgen.

Laut einem Bericht der "WAZ" ist der Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen, Martin Vincentz, am Wochenende von einem Bürger wegen rassistischer Volksverhetzung angezeigt worden. Anlass ist eine Äußerung Vincentz' beim Neujahrsempfang der AfD in Duisburg am Samstag. Auch Parteichefin Alice Weidel hatte an dem Treffen teilgenommen.

Dort hatte der 37-Jährige in seiner Rede über Humor gesprochen – und war zu diesem Schluss gekommen: "Am besten ist der Humor, der so schwarz ist, wie der Amazon-Paketbote, der Ihnen die Pakete bringt." Die rund 1.200 geladenen Gäste goutierten das mit großem Beifall, wie in einem Video eines dpa-Fotografen zu sehen ist.

Dieser war laut der "WAZ" als einer der wenigen Medienvertreter überhaupt zu der Veranstaltung eingeladen worden. Mehrere andere Medien waren zuvor von der Veranstaltung ausgeschlossen worden. Während die Äußerung des AfD-Mannes in dem Saal offenbar gut ankam, zeigten sich im Netz viele schockiert und verärgert. Ein User bezeichnete Vincentz als "Kotzbrocken erster Klasse".

Der Neujahrsempfang der Partei war am Wochenende in Duisburg mit großen Protesten empfangen worden. Rund 2.400 Menschen protestierten am Wochenende gegen die Veranstaltung. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

AfD-Politiker waren bei Treffen über "Remigration"

Hintergrund für die Proteste ist eine Recherche des Medienhauses Correctiv, das über ein Treffen radikal rechter Kreise mit Extremisten und AfD-Funktionären in Potsdam recherchiert hatte. An dem Treffen in einer Potsdamer Villa hatten im November unter anderem einzelne AfD-Funktionäre sowie einzelne Mitglieder der CDU und der erzkonservativen Werteunion teilgenommen.

Der frühere Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass er bei dem Treffen über "Remigration" gesprochen habe. Wenn Rechtsextremisten den Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll – auch unter Zwang. Laut Correctiv-Recherche nannte Sellner in Potsdam drei Zielgruppen: Asylbewerber, Ausländer mit Bleiberecht – und "nicht assimilierte Staatsbürger".

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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