Imker in Sorge Gefahr für Bienen: Zahlreiche Asiatische Hornissen in NRW gesichtet
In Nordrhein-Westfalen wächst die Population der Asiatischen Hornisse. Da sie für die heimischen Bienen gefährlich sein können, schlagen Imker in NRW Alarm.
In Nordrhein-Westfalen gibt es immer mehr Asiatische Hornissen, die viele Imker als Bedrohung für ihre Bienenvölker betrachten. Im Sommer 2022 wurden in NRW acht Sichtungen der Hornissen verzeichnet, in diesem Sommer seien es bereits zwanzig Sichtungen gewesen, wie das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz mitteilt. Laut der Experten dürfte es aber im gesamten Bundesland noch viele weitere, bisher unentdeckte Ansiedlungen der Insekten geben. Daher sei eine weitere Ausbreitung "zu vermuten."
Die Hornissen wandern von Süden und Westen nach NRW ein, das nordöstlichste Vorkommen wurde bisher in Ibbenbüren registriert. Die Asiatische Hornisse, auch "Vespa Velutina" genannt, stammt aus dem südostasiatischen Raum und kam vor etwa 20 Jahren nach Europa. Zunächst wurde sie in Südfrankreich gesichtet breitet sich seitdem aber auch in anderen Regionen des Kontinents aus. Besonders groß ist die Population der Hornissen derzeit in Belgien.
Bienen werden durch das Hornissen-Aufkommen bedroht
Wie die Deutsche Presse-Agentur erklärt, sei der Stich der Hornissen für Nichtallergiker ungefährlich, würden für die heimische Bienenbevölkerung jedoch eine Gefahr darstellen. Die Asiatische Hornisse, die etwa kleiner ist als ihre europäischen Artgenossen, lauern Bieren in ihrem Stock auf und töten sie im Flug, weshalb Imker in NRW nun Alarm schlagen.
So auch Christoph Otten vom Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen (Rheinland-Pfalz). Er geht davon aus, dass die Bienen ihre Aktivitäten aufgrund der Asiatischen Hornisse reduzieren werden. "Wenn eine Hornisse am Bienenstock lauert, bleiben die Bienen zum Selbstschutz drinnen", so Otten.
Sichtungen der Asiatischen Hornisse sollen gemeldet werden
Die Bienenvölker würden dadurch beeinträchtigt, was zu Schäden führen könne, deren genauen Ausmaße aktuell noch unklar seien. Die Vespa Velutina wird daher als invasive Art eingestuft und soll nach der Sichtung beseitigt werden. Die Bekämpfung der Hornissen aber fällt dabei schwierig aus, da sie ihre Nester in den Kronen von Bäumen erreichten. "Das Problem wird sich verschärfen. Wie weit, kann allerdings noch nicht gesagt werden", sagt Christoph Otten, der nicht davon ausgeht, dass die Asiatische Hornisse in Deutschland noch auszurotten ist.
Dennoch, so der Fachmann, sei es wichtig, Sichtungen der Hornissen zu melden, damit die Nester entfernt werden und das Ausmaß des Schadens für die Imkerei und das Ökosystem begrenzt werden könne.
- Nachrichtenagentur dpa