Konflikt zwischen Syrern und Libanesen Bericht: Schleusernetzwerk rief zur Rache auf
Der Clan-Krieg im Ruhrgebiet setzt Sicherheitsbehörden weiter in Alarmbereitschaft. Einem Bericht zufolge könnten beide Seiten internationale Unterstützung bekommen.
Das Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen ist einem Bericht der Rheinischen Post zufolge aufgrund des Konfliktes zwischen Syrern und Libanesen weiter in erhöhter Alarmbereitschaft. Demnach liegt der Zeitung ein umfassender interner Bericht der Polizeibehörden vor, aus dem hervorgeht, dass Landeskriminalamt und Bundeskriminalamt davon ausgehen, dass beide Konfliktseiten internationale Unterstützung erhalten könnten.
Der RP zufolge informiert der Bericht darüber, dass Mitglieder des auf dem Balkan aktiven, syrischen Schleusernetzwerkes "Al-Sarawi" nach den Auseinandersetzungen in Castrop-Rauxel und Essen zur Rache aufgerufen haben. Das Netzwerk soll aus der ostsyrischen Stadt Deir ez-Zor stammen, wie auch die im Ruhrgebiet am Streit beteiligte syrische Großfamilie. Als Zeichen der Verbundenheit mit dem Netzwerk stehe der Zahlencode 505 – der ehemalige Postcode Saudi-Arabiens – auf Fensterscheiben, Autos oder im Internet.
Syrischer Clan bereits in Dortmund aktiv
Zudem sollen Mitglieder eines sogenannten Albusraya-Clans in Dortmund leben. Dieser gehöre dem syrischen Schleusernetzwerk an. "Hier entwickelt sich bereits seit ihrem Zuzug (genaues Datum unbekannt) der Konflikt mit den etablierten libanesischen Clans", zitiert die RP aus dem internen Bericht. Mitglieder des Clans seien an den Kämpfen in Essen und Castrop-Rauxel beteiligt gewesen. Informiert seien sie über Aufrufe in sozialen Medien geworden.
Vergangenen Donnerstag berichteten ARD und WDR, dass beide Großfamilien in Duisburg Frieden geschlossen hätten. Insgesamt 100 Vertreter der beiden Großfamilien sollen bei dem Friedensbeschluss anwesend gewesen sein.
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TikTok-Video zeigte offenbar Friedensschließung
In einem TikTok-Video war zu sehen, wie sich Männer in teilweise traditioneller Kleidung und Kopfbedeckung die Hand schütteln. Laut "Kontraste" habe ein sogenannter Friedensrichter das Abkommen zwischen den Familien vermittelt.
Die Vertreter der Großfamilien baten bei der Verhandlung die Behörden für die Vorkommnisse im Ruhrgebiet um "Entschuldigung". Zusätzlich betonten die Vertreter, dass derlei Gewaltausbrüche nicht noch einmal vorkommen sollten.
- rp-online.de: Die geheime Polizeiakte zum Clankrieg zwischen Syrern und Libanesen
- tagesschau.de: "Clankriminalität: Libanesische und syrische Familien schließen offenbar "Frieden""