Erfurt Tausende bei "Christival": Riesenrad und Religion in Erfurt
Hunderte Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jugendtreffs "Christival" sind am Himmelfahrtstag in Erfurt unterwegs gewesen. Sie saßen auf den Domstufen, streiften über den Domplatz oder durch die Straßen der Innenstadt. Beim "Christival" treffen sich bis zum Sonntag junge Christinnen und Christen aus ganz Deutschland und dem Ausland. Es werden rund 13.000 Teilnehmer zwischen 14 und 24 Jahren unter anderem zu Gottesdiensten, Gesprächsforen und Konzerten erwartet.
Über die ganze Stadt verteilt gibt es Veranstaltungen. Auf dem Domplatz kann jeder kostenlos Riesenrad fahren - auch die Erfurter sowie Ausflügler und Touristen. Bereits am Mittwoch hatten sich nach Angaben der Veranstalter rund 9000 Jugendliche zur Auftaktveranstaltung auf dem Messegelände eingefunden. Höhepunkt soll ein Konzertabend am Samstag unter anderem mit dem Comedian Bülent Ceylan sein.
Die Veranstalter freuten sich über komplett ausverkaufte Tickets. Bereits vor dem Anmeldeschluss sei die Kapazitätsgrenze erreicht gewesen, sagte der Vorsitzende des Vereins Christival, Karsten Hüttmann vor dem Auftakt am Mittwoch. Das zeige, wie groß die Sehnsucht der Jugendlichen nach zwei von der Corona-Pandemie geprägten Jahren auf die Tage voller Begegnung und Austausch sowie Gemeinschaftserfahrung sei. Projektleiter Chris Pahl wies darauf hin, dass viele Interessierte eine Absage erhalten hatten, "da viele geplante Unterkünfte für Ukraine-Flüchtende gebraucht werden". Dafür habe man volles Verständnis.
Im Verlauf der Veranstaltung wolle man "Begegnungen ermöglichen, bei denen junge Christinnen und Christen zeigen können, wie aktuell der Glaube an Gott ist, gerade in Krisenzeiten", sagte Pahl. "Als Christen glauben wir, dass die Welt voller Hoffnung ist, weil Gott die Menschen sieht, auch und gerade in den momentanen weltweiten Krisen." Das sei auch die biblische Botschaft des Philipper-Briefes, der insbesondere thematisiert werden solle.
Das "Christival" erlebt in Erfurt seine siebte Auflage. Die erste Veranstaltung fand 1976 in Essen, die letzte 2016 in Karlsruhe statt. Es wird von einem gemeinnützigen Verein getragen. Seine Mitglieder sind Mitarbeiter in christlichen Werken, Verbänden sowie evangelischen Landes- und Freikirchen. Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EMK), Friedrich Kramer, lobte die große Vielfalt, die am Himmelfahrtswochenende sichtbar werde.