Meiningen Politiker entsetzt über tödliche Schüsse gegen Polizisten
Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) hat nach den tödlichen Schüssen auf Polizisten in Rheinland-Pfalz Zusammenhalt und Rückhalt für die Polizei gefordert. "Ich mache mir Sorgen darüber, dass wir gesellschaftlich so ein Klima haben", sagte Maier am Montag beim schon länger geplanten Besuch des Bildungszentrums der Thüringer Polizei in Meiningen. Die Taten zeigten auch, wie sehr die Hemmschwelle gesunken sei, gegen Polizisten Gewalt auszuüben.
Im rheinland-pfälzischen Landkreis Kusel waren in der Nacht zum Montag bei einer Verkehrskontrolle eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und ein 29 Jahre alter Polizeibeamter durch Schüsse tödlich verletzt worden. Die Hintergründe des Geschehens sind derzeit noch unklar.
Maier forderte in dieser Situation Rückhalt und moralische Unterstützung für die Polizei. "Denn der Polizeiberuf birgt natürlich Risiken", so der SPD-Politiker. An so einem Tag, an dem zwei Polizisten ihr Leben verloren, fragten sich womöglich einige ihrer Kollegen, warum sie sich diesen Job antun. Er hoffe, dass die Täter bald erwischt würden. "Wir halten zusammen", sagte Maier.
Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der ebenfalls das Bildungszentrum in Meiningen besuchte, zeigte sich entsetzt ob der Tat. Nach dem Bekanntwerden der tödlichen Schüsse schrieb Ramelow bei Twitter: "Wir trauern um die Polizistin und den Polizisten in Rheinland-Pfalz, die feige im Dienst ermordet wurden!"
Der CDU-Innenpolitiker Raymond Walk verurteilte die Tat als "heimtückisch und kaltblütig". "Die Täter müssen schnellstmöglich gefasst und bestraft werden", forderte Walk, der selbst einst als leitender Polizeidirektor arbeitete. Er wies darauf hin, dass die Mord- und Totschlagsrate an Polizeibeamten seit den 90er Jahren um 50 Prozent gestiegen sei. "Das sollte uns wachrütteln", erklärte Walk. Man müsse auf diejenigen achten, "die uns jeden Tag beschützen".
Am späten Montagnachmittag wurde ein Tatverdächtiger festgenommen. Die Fahndungsmaßnahmen liefen aber weiter, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass es Mittäter gibt.