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Neue Corona-Regeln bringen Verschärfungen zu Weihnachten


Erfurt
Neue Corona-Regeln bringen Verschärfungen zu Weihnachten

Von dpa
18.12.2021Lesedauer: 3 Min.
FFP2-MaskeVergrößern des Bildes
Eine FFP2-Maske liegt auf einem Leuchttisch. (Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa/Illustration/dpa-bilder)

Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat mit Blick auf die Weihnachtsfeiertage an die Thüringerinnen und Thüringer appelliert, ihre Kontakte jetzt schon zu reduzieren. "So verringern Sie das Risiko, dass Sie sich selbst mit dem Virus anstecken und es womöglich über die Festtage in den Kreis Ihrer Liebsten weitertragen", sagte Werner am Samstag. Das sei zwingend notwendig, da die vierte Corona-Welle Thüringen "mit voller Härte" treffe. "Das bedeutet, dass wir auch in diesem Jahr an den Tagen über Weihnachten und den Jahreswechsel mit zusätzlichen Einschränkungen leben müssen."

Entsprechend wird die Thüringer Corona-Verordnung vor den Feier- und Ferientagen verschärft. Ab kommenden Montag gelten strengere Regeln - auch für Geimpfte und Genesene. Öffentliche und kulturelle Veranstaltungen müssen dann auf maximal 40 Prozent der Besuchskapazität - unter freiem Himmel maximal 50 Prozent - reduziert werden. Sportveranstaltungen sind überdies komplett nur noch ohne Zuschauerinnen und Zuschauer zulässig. Menschen ohne Impfung, die etwa Physio- und Ergotherapie oder andere Rehabehandlungen brauchen, müssen ab Montag einen negativen Test nachweisen.

Auch sollen die Kontaktbeschränkungen strikter werden: Sobald eine ungeimpfte Person an einem Treffen teilnimmt, dürfen demnach nur noch zwei Personen aus einem weiteren Haushalt unabhängig von ihrem Impfstatus dabei sein. Bisher wurden Geimpfte und Genesene nicht mitgezählt. Auch die sogenannte Hotspot-Strategie für kreisfreie Städte und Landkreise über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1000 oder 1500 ist Teil der neuen Verordnung - dabei geht es unter anderem um weitere Kontaktbeschränkungen und die Schließung etwa von Lokalen und Kinos.

Ferner wird um Silvester rum das Abbrennen von Böllern und Raketen auf öffentlichen Plätzen verboten sein. So sollen größere Treffen von Menschen für Silvesterfeiern im öffentlichen Raum verhindert werden. Auch im Privaten wird empfohlen, auf Pyrotechnik zu verzichten.

Die neue Verordnung sieht aber auch Erleichterungen vor, etwa bei 2G-Plus für Menschen mit einer Boosterimpfung oder einer noch nicht lange zurückliegenden zweiten Impfung. 2G-Plus bedeutet, dass auch Geimpfte und Genesene einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Das soll dann nicht mehr für Menschen gelten, deren Boosterimpfung mindesten 14 Tage zurückliegt. Gartenmärkte werden analog zu Baumärkten von der 2G-Regelung ausgenommen. Die Verordnung gilt ab Montag über Weihnachten und Silvester bis einschließlich 16. Januar 2022.

Insbesondere mit Blick auf die zu erwartende Ausbreitung der Omikron-Variante müsse Vorsorge getroffen werden, betonte Werner. Vor Treffen mit anderen solle man einen Selbsttest machen oder sich testen lassen, bat Werner – das biete allen eine zusätzliche Sicherheit. "Und lassen Sie sich boostern. Das ist der beste Schutz für die kommenden Wochen und Monate."

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte zuletzt deutlich gemacht, dass eine massive fünfte Corona-Welle durch die neue Virus-Variante zu erwarten sei. "Wir müssen davon ausgehen, dass die Omikron-Welle, vor der wir stehen, die wir aus meiner Sicht nicht verhindern können, eine massive Herausforderung wird für unsere Krankenhäuser, für unsere Intensivstationen, aber auch für die Gesellschaft in der Gänze."

Ein Viertel der Thüringerinnen und Thüringer ist nach Angaben des Gesundheitsministeriums inzwischen geboostert. Bis Weihnachten sollen rund 600 000 Menschen ihre Boosterimpfung erhalten haben. Das ist knapp die Hälfte aller vollständig Geimpften in Thüringen.

Zuletzt war die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, in Thüringen auf 850,7 gesunken. Das ist aber noch immer der deutschlandweit mit Abstand höchste Wert eines Bundeslandes. Bundesweit lag die Inzidenz am Samstag bei 321,8.

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