Erfurt Verband: Dauerhaft duale Ausbildungsplätze für Erzieher
Kurz vor den Haushaltsverhandlungen hat die Liga der Freien Wohlfahrtspflege Thüringen eine permanente Finanzierung der dualen Ausbildung für Kita-Erzieherinnen und -Erzieher gefordert. "Wir hätten das gerne dauerhaft verankert und raus aus dem Projektstatus", sagte der Liga-Vorsitzende Stefan Werner. Das Programm der praxisorientierten Ausbildung (Pia) habe sich bewährt und mache die Aufnahme einer solchen Ausbildung attraktiv.
Im Modellprojekt "PiA-TH" wird seit 2019 die praxisintegrierte vergütete Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und zum Erzieher im Bereich der Kindertagesbetreuung in Thüringen erprobt. Durch den veränderten Einstieg in das Berufsfeld sollen zusätzliche Bewerberinnen und Bewerber gewonnen und der Quereinstieg in den Beruf erleichtert werden.
Noch sei die Lage in den Kitas nicht akut. Wie knapp die Ressourcen sind, habe die Corona-Pandemie jedoch eindrücklich gezeigt, sagte Werner. Auch ein Haushalt mit all den Belastungen und Sparmaßnahmen, die mit der Pandemie einhergingen, müsse sich daran messen lassen, wie sozial er ist und bestmögliche Voraussetzungen für die Menschen in Thüringen schaffen. Es dürfe nicht passieren, dass notwendige Weichen für die Zukunft von Menschen mit Behinderungen, Kindern und Jugendlichen sowie Pflegebedürftigen nicht gestellt würden.
Über den Fachkräftemangel in den Kindertagesstätten, die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes und ein Pflegesystem "vor dem Kollaps" will die Liga Thüringen Themen am Dienstagnachmittag mit Vertreterinnen und Vertretern der demokratischen Parteien ins Gespräch kommen. Auf dem Podium werden unter anderem Gesundheitsministern Heike Werner und Innenminister Georg Maier sitzen. Für die Liga der Freien Wohlfahrtspflege Thüringen werden Fachleute der einzelnen Spitzenverbände teilnehmen.