Grablicht an Privatadresse Bodo Ramelow fühlt sich von "Querdenken" bedroht

Anzeige wird geprüft: Vor dem Erfurer Wohnhaus von Ministerpräsident Ramelow wurden ein Grablicht und ein Aufruf zu einer "Querdenken"-Demo abgelegt. Zuvor war seine Adresse in einer Chatgruppe verbreitet worden.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) lässt eine Anzeige prüfen, weil Unbekannte eine Grabkerze und einen Aufruf zu einer Demonstration der Bewegung "Querdenken" in Leipzig vor sein Wohnhaus in Erfurt gelegt haben. Zuvor sei seine Wohnadresse in einer "Querdenken"-Gruppe beim Messenger-Dienst Telegram verbreitet worden, sagte Ramelow am Donnerstag in Erfurt. Darin sei auch dazu aufgerufen worden, ihm Dinge vor die Haustür zu stellen. Am Mittwochabend teilte Ramelow einen entsprechenden Beitrag des Journalisten Matthias Meisner auf Twitter.
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"Ja, ich fühle mich auch bedroht", sagte Ramelow am Rande einer Messe für Produkte zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der Vorfall mache ihn außerdem traurig, weil in dem Mehrfamilienhaus auch eine Familie mit kleinen Kindern wohne. "Jetzt lernen wir, dass die Privatsphäre von politisch Verantwortlichen nicht mehr geachtet wird." Sein Name stehe nicht an dem Wohnhaus. Seiner Ansicht nach wolle "Querdenken" Angst machen, sagte der Regierungschef. Die Bewegung protestiert seit Monaten gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Wie der MDR berichtet, hat auch die örtliche Polizei reagiert und Ramelows Privatadresse verstärkt in den Blick genommen. Bis auf den genannten Vorfall sei es aber ruhig geblieben.
- Nachrichtenagentur dpa
- MDR: "Corona-Leugner an Privatadresse von Ramelow in Erfurt - Polizei reagiert"