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Frühwarnsystem gegen Amokläufer wird landesweit ausgerollt


Düsseldorf
Frühwarnsystem gegen Amokläufer wird landesweit ausgerollt

Von dpa
27.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Herbert ReulVergrößern des Bildes
Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen. (Quelle: Malte Krudewig/Malte Krudewig/Dpa/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Das neue Frühwarnsystem gegen Amokläufer soll ab Mai landesweit eingesetzt werden. Damit könnten risikoträchtige Personen frühzeitig erkannt und das Risiko schwerer Gewalttaten gesenkt werden, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch mit. Das Konzept mit dem Namen "PeRiskoP" war nach den Amokfahrten von Münster, Volkmarsen und Trier in Pilotbehörden getestet worden.

"PeRiskoP" ist die Abkürzung für "Handlungs- und Prüffallkonzept zur Früherkennung von und dem Umgang mit Personen mit Risikopotenzial". Es fußt auf der Erfahrung, dass viele Amokläufer vor ihren Taten durch Andeutungen aufgefallen waren. "Wir wollen tickende Zeitbomben aus dem Verkehr ziehen und so verhindern, dass Menschen verletzt werden oder sogar sterben", hatte Reul angekündigt.

Seit März 2021 hatten Polizeibehörden in Münster, Bielefeld und Kleve das Konzept getestet. Während dieser Testphase seien insgesamt 66 Prüffälle bearbeitet worden. Darunter sei zum Beispiel ein junger Mann gewesen, der wiederholt Bücher zum Thema "Amok" ausgeliehen und im Internet mit Amoktaten gedroht hatte. Dank einer psychologischen Behandlung sei er stabilisiert und die akute Gefahrenlage entschärft worden.

Das Konzept habe sich aus seiner Sicht mehr als bewährt, so Reul. Deswegen werde es nun landesweiter Standard. Bei der Risikobewertung gehe die Polizei anhand eines Kriterienkatalogs vor.

Wenn eine Person sich etwa gewaltbereit oder waffenaffin in Verbindung mit psychisch auffälligem Verhalten zeige, könne PeRiskoP eingesetzt werden. In gemeinsamen Fallkonferenzen beraten Polizei und weitere Behörden wie Schulen, Gesundheitsämter oder psychiatrische Einrichtungen über das Risikopotenzial und besprechen das best- und schnellstmögliche Vorgehen.

Bei der Bewertung würden auch Schutzfaktoren und stabilisierende Aspekte berücksichtigt. "Eine Stigmatisierung wollen wir so ausschließen", betonte Reul. Auch die Vorgaben des Datenschutzes würden berücksichtigt.

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