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Dormagen: Katholischer Pfarrer verhüllt Jesus-Figuren – Reaktion auf Missbrauchsfälle


Reaktion auf Missbrauchsfälle
Katholischer Pfarrer verhüllt Jesus-Figuren

Von dpa
Aktualisiert am 26.01.2022Lesedauer: 1 Min.
Eine Jesusfigur (Archivbild): In Dormagen hat ein Pfarrer auf die Missbrauchsfälle in der Kirche reagiert.Vergrößern des Bildes
Eine Jesusfigur (Archivbild): In Dormagen hat ein Pfarrer auf die Missbrauchsfälle in der Kirche reagiert. (Quelle: Shotshop/imago-images-bilder)
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Ein Gutachten hatte ergeben, dass Fälle von sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising lange nicht angemessen behandelt wurden. Ein Pfarrer aus Dormagen hat nun darauf reagiert.

Als Reaktion auf die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche hat ein Pfarrer in Dormagen bei Düsseldorf Jesus-Figuren in sechs Kirchen mit schwarzen Tüchern verhüllt.

"Ich erlebe durch die ständigen Gutachten und insbesondere durch das Münchner Gutachten, dass die frohe Botschaft Jesu überhaupt keine Chance mehr hat, zu den Menschen durchzudringen", sagte Pfarrer Klaus Koltermann am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Alles werde durch die sexuelle Gewalt verdunkelt. "Dafür steht das schwarze Tuch."

Pfarrer verhüllt Jesus-Figuren: "Er würde sich schämen für seine Kirche"

Zugleich sei es ein Zeichen der Trauer. "Es ist es ein Zeichen des Schmerzes, ein Zeichen der Solidarität mit allen Opfern, aber auch ein Zeichen von Jesu Scham gegenüber den Tätern und Vertuschern bezüglich des Umgangs mit Schuld. Ich frage mich: Wie würde er jetzt reagieren? Er würde sich schämen für seine Kirche." Über die Aktion des Pfarrers hatte der WDR berichtet.

Ein vom Erzbistum München und Freising in Auftrag gegebenes Gutachten hatte ergeben, dass Fälle von sexuellem Missbrauch in der Diözese über Jahrzehnte nicht angemessen behandelt wurden. Das Gutachten wirft den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger sowie dem aktuellen, Reinhard Marx, Fehlverhalten vor. Von mindestens 497 Opfern und 235 mutmaßlichen Tätern sprechen die Gutachter, gehen aber von einem deutlich größeren Dunkelfeld aus.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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