Düsseldorf Greenpeace findet erneut Mikroplastik im Rhein
Greenpeace hat bei Proben erneut Plastik im Rhein entdeckt. Die Umweltschutzorganisation nahm zwischen Köln und Düsseldorf knapp ein Jahr nach ihrer ersten Untersuchung wieder Wasser- und diesmal auch Bodenproben. Pro Kubikmeter Rheinwasser seien 0,63 fabrikneue Mikroplastikpartikel entdeckt worden. Auffällig hoch sei die Konzentration am Chemiepark Dormagen, teilte Greenpeace am Donnerstag mit.
Grob geschätzt transportiere der Rhein täglich 125 Millionen Plastikpartikel Richtung Nordsee. Das fabrikneue Plastik stamme aus industriellen Produktionsabläufen. "Das NRW-Umweltministerium muss endlich feststellen, woher die Mikroplastikpartikel im Rhein stammen und die Verschmutzung beenden", sagte Daniela Herrmann, Umweltwissenschaftlerin von Greenpeace.
Bereits aufgrund des ersten Greenpeace-Berichtes habe man begonnen, ein Verfahren zur Ermittlung der Verursacher zu entwickeln, teilte das NRW-Umweltministerium mit. Dies sei aufwendig. Grenzwerte für die Belastung von Gewässern mit Mikroplastik gebe es zudem bislang nicht.
Auch in Bodenproben aus dem Uferbereich und Flussbett des Rheins fand Greenpeace Mikroplastik, wie die Organisation weiter mitteilte: Bis zu 22.000 Partikel pro Kilogramm Grundsediment seien es bei Dormagen gewesen. Mikroplastik sei schädlich für die Gesundheit von Tieren und Menschen. Plastikpartikel fänden sich inzwischen in Austern und Miesmuscheln sowie im Verdauungstrakt von Heringen. Als Mikroplastik wertet Greenpeace Plastikpartikel mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimetern.