Düsseldorfer Obdachlosenzeitung "FiftyFifty" testet bargeldloses Bezahlen
Weil die Barzahlung in Corona-Zeiten immer unbeliebter wird, experimentiert nun auch das Düsseldorfer Obdachlosenmagazin "FiftyFifty" mit der Kartenzahlung. Für die Verkäufer bringt das jedoch auch Nachteile.
Die Digitalisierung macht auch vor Obdachlosen nicht halt: Verkäufer der Obdachlosenzeitung "FiftyFifty" testen in Düsseldorf derzeit das bargeldlose Bezahlen der Exemplare. "Wir sind da in der Experimentierphase und hoffen, dass das Angebot witterungsstabil ist", sagte Mitarbeiterin Julia von Lindern auf Anfrage. Wegen der Corona-Pandemie wollten viele Zeitungskäufer nicht mehr mit Bargeld zahlen. Zehn Kartenlesegeräte seien deshalb in einer Testphase im Einsatz, um Abhilfe zu schaffen. Die "Bild-Zeitung hatte zuerst berichtet.
Der bargeldlose Verkauf habe aber auch Nachteile, sagte von Lindern. "Das Geld wird erst mit Tagen Verzögerung den Konten der Verkäufer gut geschrieben. Es ist damit keine direkte Soforthilfe mehr."
Wie alle Obdachlosenzeitungen habe "FiftyFifty" mit rückläufiger Auflage zu kämpfen. Deshalb gebe es seit August ein Digital-Abo der Zeitung. 700 Abonnenten habe man für die Onlineausgabe der monatlich erscheinenden Zeitung seither gewinnen können. Ziel sei es, bis Jahresende die 1.000er-Marke zu schaffen. Die Printauflage liegt bei 20.000 Exemplaren.
- Nachrichtenagentur dpa