Beliebte Partydroge unter Jugendlichen Wird Lachgas in Düsseldorf für Minderjährige verboten?

Lachgas gilt als beliebte Partydroge bei Jugendlichen. Die Stadt will Gegenmaßnahmen zum Jugendschutz prüfen. Vorbilder könnten Dortmund und Osnabrück sein.
Lachgas ist in Deutschland frei verkäuflich und gerade bei Minderjährigen als Partydroge beliebt. Auch in Düsseldorf werden die Kartuschen in verschiedenen Kiosken angeboten und in der Öffentlichkeit konsumiert.
Mit einer Anfrage der SPD-Fraktion war der Konsum von Lachgas nun Thema im Ausschuss für Gesundheit und Soziales. Die Gefahren werden laut SPD häufig unterschätzt, "da es an Aufklärung fehlt". Es könne zu Übelkeit, Ohnmacht, dem vorübergehenden Verlust der Orientierung und zu Krämpfen kommen. Auch Halluzinationen, Angstzustände und Atemdepressionen seien Folgen.
Lachgas: Düsseldorf rechnet mit Zunahme der Missbrauchsfälle
Die Stadt Düsseldorf geht in der Antwort der Anfrage davon aus, dass es wie in ganz Nordrhein-Westfalen einen deutlichen Anstieg des Lachgasmissbrauchs gegeben hat (2022 wurden in NRW 68 Fälle registriert, 2023 stieg die Zahl auf 215). Konkrete Zahlen liegen in der Landeshauptstadt jedoch nicht vor. Allerdings gibt es aktuell nach Berichten der Fachkräfte des Amtes für Soziales und Jugend auch Hinweise darauf, dass der Höhepunkt des Lachgaskonsums überschritten ist und der Konsum zurückgeht.
Einige Kommunen wie Osnabrück und Dortmund haben bereits Maßnahmen gegen den Konsum von Lachgas ergriffen. In Osnabrück ist etwa der Verkauf und die Abgabe an Minderjährige verboten. Dortmund geht einen Schritt weiter und bezieht auch den Betrieb von Automaten ohne ausreichende Zugangsbeschränkungen für Jugendliche mit ein. Es werden vor allem Regelungen zum Jugendschutz getroffen, indem der gewerbliche Handel in der Abgabe an Kinder und Jugendliche eingeschränkt wird.
Stadt Düsseldorf plant Prüfung der Optionen bei Lachgas
Ob Düsseldorf es Osnabrück und Dortmund nachmacht, ist derzeit offen. Es könne bisher nicht abschließend beurteilt werden, ob die Maßnahmen in den zwei anderen Städten zu den gewünschten Effekten führen. Es werde jedenfalls eine bundeseinheitliche Regelung befürwortet. Weiter heißt es: "Die Verwaltung beobachtet die Entwicklung und plant eine Prüfung der Optionen für Düsseldorf."
Zur Abstimmung aktueller Entwicklungen und Maßnahmen findet in Düsseldorf bislang ein ständiger Austausch zwischen der Stadt und den Präventionsstellen statt. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Sensibilisierung und frühzeitigen Aufklärung von Jugendlichen über die Gefahren des Missbrauchs. Ein lebensbedrohlicher Notfall allein auf Lachgasmissbrauch ist der Verwaltung derweil nicht bekannt. "Bei den lebensbedrohlichen Notfällen lag ein Mischkonsum mit anderen Suchtmitteln vor, insbesondere auch Cannabis und Alkohol", so die Stadt.
- duesseldorf.de: Anfrage der SPD-Ratsfraktion "Folgen von Lachgaskonsum in Düsseldorf"