Nach Teillegalisierung Cannabis-Straftaten in NRW um mehr als die Hälfte zurückgegangen

Die Teillegalisierung von Cannabis hat in Nordrhein-Westfalen die Zahl der Straftaten reduziert. Dennoch floriert der Schwarzmarkt nach wie vor.
Die Zahl der Straftaten im Zusammenhang mit Cannabis ist 2024 in Nordrhein-Westfalen um mehr als die Hälfte gesunken. Laut dem Innenministerium wurden 21.777 Fälle verzeichnet, was einem Rückgang von 53,25 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Dies wird vor allem der Teillegalisierung von Cannabis zugeschrieben, die am 1. April 2023 in Kraft trat.
Vor der Teillegalisierung gab es noch 34.605 Konsumdelikte, etwa den Kauf von Cannabis. Da nun bis zu 25 Gramm Cannabis legal mitgeführt werden dürfen, sei die Schwelle für den Anfangsverdacht von Handelsdelikten deutlich höher, erklärte ein Sprecher des Ministeriums.
Schwarzmarkt wird nicht eingedämmt
Auch die Verfolgung von Dealern sei schwieriger geworden. "Die große erlaubte Besitzmenge von 25 Gramm Cannabis im öffentlichen Raum ermöglicht einen risikoarmen Umgang damit durch illegale Cannabishändler", sagte der Sprecher. Diese Händler könnten nun mehrere Male täglich mit jeweils 25 Gramm Cannabis unterwegs sein, ohne dass bei einer Kontrolle der Verdacht auf Handel begründet werden könne, es sei denn, die Polizei beobachte einen Verkauf.
Das Innenministerium erklärte, dass trotz der Teillegalisierung der Schwarzmarkt nicht eingedämmt werden konnte. Die legalen Anbauvereinigungen und der private Eigenanbau könnten den Bedarf an Cannabis nicht decken, weshalb weiterhin überwiegend illegales Cannabis verwendet werde. Die beabsichtigte Wirkung der Teillegalisierung, den Schwarzmarkt zu verringern und die Strafverfolgungsbehörden zu entlasten, wurde dem Ministerium zufolge nicht erreicht.
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur
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