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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Verängstigte Sofia fand ihre Oma wieder Wie die Videobeobachtung in der Altstadt funktioniert
Dank der Videobeobachtung in der Altstadt wird die verängstigte Sofia wieder mit ihrer Oma vereint. Eigentlich haben die Kameras aber eine andere Aufgabe.
Als die achtjährige Sofia in der Düsseldorfer Polizeiwache Stadtmitte eintraf, sei sie zunächst einmal verängstigt gewesen, berichtet ein Polizeibeamter t-online. Das Kind hatte am frühen Sonntagabend, dem 15. Dezember, schließlich seine Oma auf dem Weihnachtsmarkt verloren und irrte allein umher, bis eine fremde Familie auf die Achtjährige aufmerksam wurde und mit ihr zur Polizei ging. Die Angst hielt bei Sofia aber nicht lange an: Dank der Videobeobachtung in der Altstadt fanden Enkelin und Großmutter schnell wieder zusammen.
Sofia geht verloren: Oma sucht das Kind am Bolker Stern
Sofia konnte der Polizei weder eine exakte Adresse noch eine Telefonnummer der Großmutter angeben. Eine Beamtin nahm das Kind dann zum Videobeobachter der Polizeiwache an der Heinrich-Heine-Allee mit, um es dort ein wenig abzulenken und um mit ihr auf den Monitoren "fernsehen" zu können.
Was mache ich, damit ich mein Kind nicht verliere, und was mache ich, wenn ich es verloren habe?
- Geben Sie Ihrem Kind etwa ein "Notfallarmband" mit Kontaktinformationen mit.
- Notieren Sie ganz pragmatisch eine Handynummer mit dem Filzstift auf den Unterarm des Kindes. Das hilft jenen, die das Kind finden, schnell Kontakt mit Ihnen aufzunehmen.
- Treffpunkte ausmachen: Gehen Sie mit den Kindern Orte durch, an denen Sie sich treffen können. Dies ist wichtig, wenn Sie sich in einer unbekannten Umgebung befinden, etwa beim Stadtbummel oder eben auf dem Weihnachtsmarkt.
- Erklären Sie dem Kind, dass es sich immer an uniformierte Polizisten wenden kann.
- Wenn das Kind an belebten öffentlichen Plätzen oder stark befahrenen Straßen verloren geht, rufen Sie umgehend die 110.
Die verängstigte Sofia war vor den Monitoren erst einmal beschäftigt und deutete glücklicherweise schon nach einer Minute auf einen der Bildschirme: "Da ist ja meine Oma", sagte sie. Die Großmutter suchte augenscheinlich gerade den Bolker Stern nach ihrer Enkelin ab. Sofort lotste der Videobeobachter über Funk eine Fußstreife zur suchenden Oma. Die Polizisten begleiteten sie dann zur Wache, auf der sich Enkelin und Großmutter überglücklich in die Arme fielen.
Altstadt Düsseldorf: 14 Kameras sollen mehr Sicherheit bringen
Dass Kinder im Getümmel der Altstadt verloren gehen, ist keine Seltenheit. "Das kann immer mal wieder passieren", sagt ein Polizeisprecher. Aber dass ein Kind dank der Videobeobachtung seine Eltern oder, wie am Sonntag geschehen, seine Oma wiederfindet, daran kann auch er sich kein zweites Mal erinnern. "Die Hauptaufgabe der Kameras ist eigentlich eine andere, aber in diesem Fall haben sie ja auch ihren Zweck erfüllt", sagt der Sprecher.
In der Düsseldorfer Altstadt gibt es insgesamt 14 Kameras. Zuletzt wurden im September 2021 vier Kameras installiert: am Grabbeplatz und am Marktplatz sowie an der Bolkerstraße und an der Mertensgasse. Die Kameras hängen in der Altstadt nur dort, wo es in der Vergangenheit wiederholt zu Straftaten gekommen ist. Das ist laut Gesetz eine Bedingung für die Installation von Kameras an bestimmten Brennpunkten. Eine Ausweitung der Videobeobachtung in der Altstadt sei übrigens von der Polizei nicht geplant.
Private Bereiche der Altstadt werden verpixelt
Mit den Kameras sollen weitere Straftaten an diesen Orten in Zukunft verhindert werden. Wenn die Videobeobachter auf den Monitoren etwas Verdächtiges sehen, können sie die Kollegen umgehend per Funk alarmieren, sodass diese in kürzester Zeit am "Tatort" sind. Meist sind es keine zwei Minuten. Die aufgenommenen Daten werden für maximal zwei Wochen gespeichert – es sei denn, die Aufnahmen werden zur Verfolgung von Straftaten gebraucht. Private Bereiche werden verpixelt, sodass kein Anwohner eine Dauerkontrolle fürchten muss.
- Anfrage bei der Polizei