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Düsseldorf: Instagram-Islamist und Salafisten-Prediger wollte sich absetzen


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Es geht um Betrug und 350.000 Euro
Salafisten-Prediger aus dem Internet wollte sich absetzen


10.10.2024Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:241010-99-669651Vergrößern des Bildes
Diesen hochpreisigen Mercedes stellte die Polizei sicher. (Quelle: Polizei Düsseldorf)
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Ein Salafisten-Prediger sitzt wegen Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs in Untersuchungshaft. Der finanzielle Schaden beträgt mehr als 350.000 Euro.

Er nennt sich in den sozialen Netzwerken wie Instagram "abdelhamid_offiziell" und hat dort mehr als 217.000 Follower. Auf den nächsten Beitrag oder die nächste Story des im Internet bekannten Islam-Predigers muss die Anhängerschaft aber nun erst einmal verzichten, denn "Abdelhamid" sitzt in Untersuchungshaft. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs.

Der 33-Jährige soll laut Polizei mithilfe seiner gleichaltrigen Partnerin und seiner 37 Jahre alten Schwester einige Follower geprellt haben. Abdelhamid hatte über seine Accounts zu Spenden für hilfsbedürftige Menschen aufgerufen, aber nur einen minimalen Teil des Geldes wirklich für den guten Zweck weitergeleitet. Stattdessen machte sich das Trio mit den Spenden ein schönes Leben. Die Polizei stellte bei der Festnahme einen Luxus-Mercedes, Rolex-Uhren, wertvolle Handtaschen und rund 20.000 Euro in bar sicher. Der finanzielle Schaden liegt laut Staatsanwältin Laura Neumann bei mehr als 353.000 Euro.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 33-jährigen Deutschen insgesamt 19 Taten vor, zweimal sei es beim Betrugsversuch geblieben. Abdelhamid schweigt bislang zu den Vorwürfen. Laut Neumann droht eine Haftstrafe zwischen ein und zehn Jahren. Wegen mehrerer Vermögensdelikte sei der Prediger einschlägig vorbestraft.

Ermittlungen laufen seit Ende 2021

Die Leitende Kriminaldirektorin in Düsseldorf, Annette Henning, berichtet, dass Abdelhamid in seinen Videos mit einer einfachen Sprache hauptsächlich junge Menschen anspricht, die bisher noch keinen Kontakt zum Islam hatten. Laut Henning können die Videos den Einstieg in eine individuelle Radikalisierungsspirale darstellen. Das zeige sich auch darin, dass Abdelhamid sowohl in den Verfassungsschutzbericht als auch ins Lagebild Islamismus aufgenommen wurde. Von der Polizei wird der 33-Jährige als Salafist eingestuft.

Die Ermittlungen gegen den Festgenommenen laufen bereits seit Ende 2021. Der Polizei erschienen schon damals die Spendenaufrufe auffällig, es folgte eine erste Durchsuchung 2023. Abdelhamid rief aber auch danach weiterhin zu Spenden auf und weil nun der Verdacht bestand, dass er sich ins Ausland absetzen wollte, schlug die Polizei am Mittwoch an drei Anschriften in Düsseldorf zu. Die Schwester und die Partnerin sind nicht festgenommen worden.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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