Erkrankte und tote Schafe Blauzungenkrankheit erreicht jetzt auch Düsseldorf
In NRW grassiert die Blauzungenkrankheit. Die Stadt bestätigt jetzt die ersten Fälle der Tierseuche, die von Mücken übertragen werden kann, auch in Düsseldorf.
Nun gibt es auch in Düsseldorf die ersten Fälle der Blauzungenkrankheit. "Nach Ausbrüchen in unmittelbaren Nachbarkreisen traten jetzt auch mehrere erkrankte Schafe im Stadtgebiet auf", bestätigte eine Stadtsprecherin am Donnerstag t-online. Nach Angaben der Verwaltung haben derzeit rund 55 Schafe Symptome, die auf eine Blauzungenerkrankung hinweisen.
Im Winter und Frühjahr dieses Jahres wurden die ersten Fälle in Nordrhein-Westfalen gemeldet, überwiegend in den grenznahen Regionen zu den Niederlanden. Seit Juni grassiert die Blauzungenkrankheit auch in anderen Regionen NRWs. Es handelt sich um eine anzeigepflichtige, virusbedingte Tierseuche, die von blutsaugenden Mücken auf Schafe, Ziegen, Rinder und andere Wiederkäuer sowie Neuweltkameliden, etwa Alpakas, übertragen werden kann. Die Krankheit kann für betroffene Tiere tödlich verlaufen.
Die Anzahl verstorbener Schafe in Düsseldorf beläuft sich derzeit laut Stadt auf 16 Tiere. Ob diese aber durch oder mit Blauzungenerkrankung verstorben sind, könne nicht verifiziert werden. Da sich die Schafhaltungen über zahlreiche Standorte erstrecken, sei das gesamte Stadtgebiet betroffen.
Menschen sind nicht betroffen
Vor allem Schafe erkranken an den typischen klinischen Symptomen. Dazu gehören etwa Fieber, Apathie, Entzündungen der Maulschleimhaut sowie die Schwellung und Verfärbung der Zunge. Bei Rindern können Entzündungen der Zitzenhaut und der Schleimhäute im Bereich der Augenlider, Maulhöhle und Genitalien auffallen. Aber: Menschen und andere Tiere sind nicht von der Blauzungenkrankheit betroffen. Der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten ist laut Stadtsprecherin unbedenklich.
Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, informierte die Stadt bereits im Herbst 2023 die Düsseldorfer Tierhalter. "Ein weiteres Rundschreiben mit aktuellen Informationen und Verhaltenshinweisen für Tierhalter folgte unmittelbar nach dem Bekanntwerden des ersten Falles in Düsseldorf", berichtet die Sprecherin.
Wetter ideal für die Ausbreitung
Mit einer Verordnung vom 7. Juni wurde Haltern auch der Einsatz von drei Tierimpfstoffen ermöglicht. Diese Impfstoffe stellen derzeit den effektivsten Schutz der Tiere vor der Blauzungenkrankheit dar und werden von den Behörden ausdrücklich empfohlen. Ebenso die Behandlung mit insektenabwehrenden Arzneimitteln.
Die weitere Ausbreitung des Virus werde aber nicht gänzlich zu verhindern sein, so die Stadtsprecherin. Sie erklärt: Insbesondere die feuchtwarme Witterung und die damit verbundene Aktivität der Stechmücken spielt der Verbreitung des Erregers zurzeit sehr zu."
- Anfrage bei der Stadt Düsseldorf